Trauer um Alfred Brendel: Ein Meister der klassischen Musik verstorben

Alfred Brendel, großer Pianist, verstorben am 17. Juni 2025. Würdigung durch Wiens Kulturstadträtin Kaup-Hasler.
Alfred Brendel, großer Pianist, verstorben am 17. Juni 2025. Würdigung durch Wiens Kulturstadträtin Kaup-Hasler. (Symbolbild/DNAT)

Trauer um Alfred Brendel: Ein Meister der klassischen Musik verstorben

Wien, Österreich - Am 18. Juni 2025 erreichte die Musikwelt die traurige Nachricht vom Tod des bedeutenden Pianisten Alfred Brendel. Der österreichische Künstler starb am 17. Juni im Alter von 94 Jahren in London, wie Wikipedia berichtet.

Veronica Kaup-Hasler, Wiens Kulturstadträtin, würdigte Brendel als eine der brillantesten Musikerpersönlichkeiten der letzten Jahrzehnte. Sie hob hervor, dass er ein künstlerischer Neuerer war, der sich schon früh Repertoires zuwandte, die von vielen als sperrig angesehen wurden. Unter seinen Meilensteinen sticht besonders hervor, dass Brendel der erste Pianist war, der Beethovens Klavierwerke vollständig einspielte. Seine Interpretationen von Beethoven, Mozart und Schubert prägten Generationen und führten zu einem tiefgreifenden Verständnis dieser Meisterwerke.

Künstlerische Laufbahn und Innovation

Brendels musikalischer Werdegang begann bereits in der Kindheit, als er mit sechs Jahren in Zagreb, Kroatien, Klavierunterricht nahm. Nach einem Umzug nach Graz studierte er Klavier und Komposition und gab mit 17 Jahren sein erstes öffentliches Konzert. Während des Zweiten Weltkriegs war er als 14-Jähriger gezwungen, in Jugoslawien Schützengräben zu graben. Diese Zeit prägte seine Sicht auf die Musik und das Leben.

Besonders bekannt wurde Brendel für seine tiefgründigen Aufführungen von Werken von Ludwig van Beethoven, Franz Schubert und Franz Liszt. Er war ein Meister der Klaviertranskriptionen und Arbeiten, die oft als reizvoll schwierig galten. Sein erster großer internationaler Durchbruch kam nach einem Recital von Beethoven im Queen Elizabeth Hall in London. Aufnahmen von Beethovens 32 Klaviersonaten und eine Vielzahl weiterer Werke festigten seinen Status als herausragender Pianist.

Literatur und Auszeichnungen

Brendel war nicht nur als Pianist erfolgreich, sondern auch als Autor. Er veröffentlicht Essays und Gedichte, die seine umfassenden Kenntnisse der Musik und der Literatur widerspiegeln. Dies zeugt von seiner großen Leidenschaft für die Kunst in all ihren Formen. Er erhielt zahlreiche Ehrendoktoruren, darunter von den Universitäten Oxford und Yale sowie den Ernst Siemens Musikpreis, den Herbert-von-Karajan Musikpreis und das Praemium Imperiale.

Die Stadt Wien ehrte ihn insbesondere mit dem Goldenen Ehrenzeichen und der Ehrenmedaille in Gold. Außerdem wurde er Ehrenmitglied der Wiener Philharmoniker und hatte enge Beziehungen zur Wiener und zur Berliner Philharmoniker. Eine wichtige Rolle spielte Brendel auch in der Musikausbildung, indem er jüngeren Pianisten wie Paul Lewis und Amandine Savary zur Seite stand.

Der Bereich Klassik des Musikerbiografien Lexikons dokumentiert die Bedeutung von Künstlern wie Brendel, die die Welt der klassischen Musik maßgeblich beeinflussten. Musiker wie Brendel sind Teil einer Tradition, die von großen Komponisten und Dirigenten geprägt wurde.

Sein letzter öffentlicher Auftritt fand in Wien am 18. Dezember 2008 statt, und sein künstlerisches Erbe wird weiterhin in den Hallen der Musikwelt ebendort getragen. Alfred Brendel wird in Erinnerung bleiben als einer der wegweisendsten und einflussreichsten Pianisten seiner Zeit, dessen Interpretationen und künstlerische Visionen auch in Zukunft Bestand haben werden.

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OrtWien, Österreich
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