Steuerbetrug in Österreich: 107 Millionen Euro aufgedeckt!

Am 27.05.2025 deckte das ABB in Österreich über 107 Millionen Euro Steuerbetrug auf, darunter 195 Scheinunternehmen und illegale Praktiken.
Am 27.05.2025 deckte das ABB in Österreich über 107 Millionen Euro Steuerbetrug auf, darunter 195 Scheinunternehmen und illegale Praktiken.

Österreich - Im Jahr 2024 wurden in Österreich über 107 Millionen Euro an Steuerbetrug aufgedeckt. Diese alarmierende Summe wurde vom Amt für Betrugsbekämpfung (ABB) ermittelt, das in diesem Zeitraum insgesamt 195 Scheinunternehmen identifizierte und 6.059 Finanzstrafverfahren abschloss. Finanzminister Markus Marterbauer hob hervor, dass Steuerbetrug nicht nur dem Staat schadet, sondern auch ehrliche Steuerzahler belaste. In Reaktion auf diese Entwicklungen plant die Bundesregierung, ihre Anstrengungen gegen Steuerbetrug und Steuervermeidung weiterhin zu verstärken. Besonders betroffen waren 2024 Abgaben- und Sozialbetrug sowie Steuerhinterziehung in den Branchen Bau und Dienstleistungen.

Die gesetzliche Definition der Abgabenhinterziehung beschreibt eine vorsätzliche Verletzung abgabenrechtlicher Verpflichtungen, die in einer Abgabenverkürzung resultiert. Zu den gängigen Formen gehören grob fahrlässige Abgabenverkürzung und Zolldelikte. Es zeigt sich, dass Unternehmen oft kreative Wege finden, um ihrer steuerlichen Verantwortung zu entkommen. So wurden etwa illegale Registrierkassensysteme entdeckt, die es ermöglichten, Umsätze zu löschen.

Illegale Aktivitäten aufgedeckt

Innerhalb des Rahmens dieser Betrugsfälle wurden auch mehrere illegale Glücksspiel-Aktivitäten aufgedeckt. Ein Wiederholungstäter wurde wegen seiner Machenschaften zu einer Geldstrafe von 960.000 Euro und einer zwölfmonatigen Haftstrafe verurteilt. Zwei große Betrugsfälle im Security-Bereich waren ebenfalls von Interesse; hierbei ging es um illegal beschäftigte Security-Kräfte und Drogenhandel.

Ein konkretes Beispiel aus dem Baugewerbe zeigt, wie weit einige Unternehmen gehen, um Steuern zu vermeiden. Ein Bauunternehmen manipulierte über 1,1 Millionen Datensätze, um unversteuerte Verkäufe zu verbergen. Dies führte zu einem festgestellten finanziellen Schaden von 325.000 Euro. Der Geschäftsführer des Unternehmens könnte nun mit einer Geldstrafe von bis zu 650.000 Euro rechnen.

Vereinsgründungen zur Steuervermeidung

Ein besonders skandalöser Fall umfasste zwei Österreicher, die „Schulungen“ zur Steuervermeidung anboten. Dies führte zur Gründung und zum Verkauf von 26 Vereinen. Solche Aktivitäten stehen nicht nur im Verdacht, steuerrechtlich unzulässig zu sein, sondern könnten auch gegen Richtlinien zur Abgabenhinterziehung verstoßen.

Steuerhinterziehung liegt vor, wenn Steuerpflichtige durch falsche oder unvollständige Angaben in der Steuererklärung zu Unrecht von einer Steuerveranlagung profitieren. Bei einer „steuerschuldnerischen“ Handlung ist es entscheidend, dass die schuldhafte Verletzung der Steuerpflicht nachgewiesen werden kann, was die strafrechtlichen Implikationen erheblich beeinflusst, darunter auch die Möglichkeit der strangulierenden Selbstanzeige.

Steuerbetrug hingegen wird als eine schwerwiegendere Straftat angesehen. Er entsteht, wenn mit gefälschten oder unwahren Urkunden ein Versuch unternommen wird, die Steuerbehörden zu täuschen. Diese Art der Straftat kann bis zu drei Jahre Freiheitsstrafe oder eine hohe Geldstrafe nach sich ziehen. Es ist klar, dass der Staat Stringentheit an den Tag legen will, um diesen Trends entgegenzuwirken.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Entwicklungen im Finanzstrafrecht und die Aufdeckung zahlreicher Steuerdelikte in Österreich verdeutlichen, wie wichtig es ist, gegen Steuerbetrug und -hinterziehung entschlossen vorzugehen. Die lückenlose Verfolgung dieser Delikte ist von zentraler Bedeutung, um sowohl den Staatshaushalt zu schützen als auch ein faires Steuerklima für alle Bürger zu gewährleisten.

Details
Vorfall Betrug
Ursache Steuerbetrug, Abgabenbetrug, Drogenhandel
Ort Österreich
Schaden in € 325.000
Quellen