Österreichs Lesekompetenz im Sinkflug: Dramatische Veränderungen entdeckt!

Am 27. Mai 2025 veröffentlicht Statistik Austria alarmierende PIAAC-Ergebnisse zur Lesekompetenz Erwachsener in Österreich.
Am 27. Mai 2025 veröffentlicht Statistik Austria alarmierende PIAAC-Ergebnisse zur Lesekompetenz Erwachsener in Österreich.

Vienna, Österreich - Am 27. Mai 2025 veröffentlicht Statistik Austria den nationalen Ergebnisbericht der OECD-Erhebung PIAAC (Programme for the International Assessment of Adult Competencies). Die Studie beleuchtet die Lesekompetenzen von Erwachsenen in Österreich und zeigt besorgniserregende Entwicklungen auf. Der Rückgang der Lesekompetenz ist uneinheitlich und variiert je nach Alter, Bildungsabschluss und Berufsgruppe.

Die PIAAC-Studie, durchgeführt zwischen 2022 und 2023, umfasst rund 160.000 Teilnehmer aus 31 Ländern und legt offen, dass in Österreich der Anteil der 16- bis 65-Jährigen mit Leseproblemen von 15% auf 29% gestiegen ist. Während die Lesekompetenz bei höher gebildeten Personen und solchen in hochqualifizierten Berufen stabil blieb, nahm sie bei Personen mit mittlerer und niedriger Qualifikation ab. Signifikante Verschlechterungen wurden insbesondere bei den Altersgruppen 35- bis 65-Jährigen festgestellt.

Abnehmende Lesekompetenz und Gesellschaftliche Auswirkungen

Weiterhin zeigt die Studie, dass die Lesekompetenz bei niedrigen Bildungsabschlüssen, wie etwa maximal Pflichtschule oder Lehre, signifikant abgenommen hat. Im Gegensatz dazu blieben Führungskräfte und akademische Berufe stabil. Teilzeitbeschäftigte weisen ein höheres Leseniveau auf als Vollzeitbeschäftigte, was auf die höhere Akademikerquote in Teilzeitjobs zurückzuführen sein könnte.

Eine weitere besorgniserregende Anzahl von Pensionisten und haushaltsführenden Personen zeigt ebenso eine signifikante Verschlechterung in der Lesekompetenz. Im Vergleich dazu haben Schülerinnen, Schüler und Studierende stabile Lesekompetenzen aufrechterhalten. Ein genereller Rückgang der Leseaktivität in Österreich, sowohl in der Freizeit als auch im beruflichen Alltag, wird festgestellt.

Vergleich zu Deutschland und anderen Ländern

Die Entwicklungen in Österreich stehen im Kontext internationaler Trends. In Deutschland zeigt die PIAAC-Studie einen Anstieg der Erwachsenen mit sehr schwachen Leseleistungen; etwa ein Fünftel hat Schwierigkeiten mit einfachen Aufgaben. In fast allen Ländern sind die Lesekompetenzen der Erwachsenen zurückgegangen, mit Ausnahme von Finnland und Dänemark, wo leichte Verbesserungen festgestellt wurden. Zudem verschärft sich die Bildungsungleichheit in Deutschland, die Kluft zwischen leistungsstarken und -schwachen Erwachsenen wächst.

Ein Blick auf die Durchschnittswerte zeigt, dass Österreich mit 254 Punkten im Lesen hinter dem OECD-Schnitt von 260 Punkten liegt. Deutsche Erwachsene schneiden im Vergleich bei mathematischen Kompetenzen besser ab, insbesondere die ältere Generation zwischen 55 und 64 Jahren, die überdurchschnittliche Leistungen aufweist. Jüngere Erwachsene in Deutschland hingegen liegen nur knapp über dem Durchschnitt in Mathematik.

Notwendigkeit von Bildung und Handlungsspielräumen

Die Ergebnisse der PIAAC-Studie verdeutlichen die Notwendigkeit dringender Investitionen in Bildung und fördern eine Diskussion über mögliche Maßnahmen zur Verbesserung der Lesekompetenz in Österreich und Deutschland. So könnten Länder wie Finnland als Vorbild dienen, wo Personen mit Schulabschluss ein Kompetenzniveau erreichen, das mit dem von deutschen Hochschulabsolventen vergleichbar ist.

Zusammenfassend zeigt die PIAAC-Studie nicht nur die Herausforderungen in der Lesekompetenz auf, sondern auch die Notwendigkeit, gezielt in Bildungsmaßnahmen zu investieren, um die Kluft zwischen den verschiedenen sozialen Gruppen zu schließen und die allgemeinen Kompetenzen der Bevölkerung zu verbessern. Durch gezielte Weiterbildung und Förderung könnten die Weichen für eine positive Entwicklung gestellt werden. Für eine vertiefte Analyse der Ergebnisse in Österreich und einen Vergleich mit den internationalen Trends in Deutschland lohnt sich ein Blick in den Bericht von Vienna.at, den SWR sowie die Tagesschau.

Details
Vorfall Sonstiges
Ort Vienna, Österreich
Quellen