Steirische Hymne in Verfassung: Politischer Streit mit Slowenien entbrannt!

Wien, Österreich - Am 27. Mai 2025 haben die Freiheitliche Partei Österreichs (FPÖ) und die Österreichische Volkspartei (ÖVP) einen gemeinsamen Antrag zur Änderung des Landessymbolgesetzes im Verfassungsausschuss eingebracht. Dieser Antrag, dessen Bestätigung vom Büro von Landeshauptmann Mario Kunasek (FPÖ) ausgeht, sieht die gesetzliche Verankerung des „Dachsteinlieds“ vor, welches als steirische Landeshymne gilt. Aktuell sind im Landessymbolgesetz bereits mehrere Symbole verankert, darunter das Landeswappen mit dem steirischen Panther, die Landesfarben Weiß-Grün und das Landessiegel. Damit soll eine Lücke im Kanon der Landessymbole geschlossen werden, so Kunasek.
Das Vorhaben wird nun in einen Unterausschuss weitergeleitet, mit dem Ziel, im Juli-Landtag einen abschließenden Beschluss zu fassen. Kritiker, vor allem aus der Opposition, bemängeln jedoch die fehlende öffentliche Begutachtung des Antrags im Verfassungsausschuss. Die NEOS fordern gemeinsam mit SPÖ, Grünen und KPÖ eine öffentliche Anhörung, um den Prozess transparenter zu gestalten.
Diplomatische Spannungen mit Slowenien
Die geplante gesetzliche Integration des „Dachsteinlieds“ hat diplomatische Spannungen mit Slowenien ausgelöst. Das slowenische Außenministerium hat Bedenken geäußert und betont, dass Teile des Liedes sich auf das heutige Slowenien beziehen, darunter das „Bett der Sav‘“, das nicht mehr zur Steiermark gehört. Auch die Untersteiermark, in der Städte wie Maribor, Celje und Ptuj liegen, ist seit über 100 Jahren nicht mehr Teil der Steiermark. Diese Region kam nach dem Ersten Weltkrieg zu Jugoslawien und ist seit 1991 Teil Sloweniens.
Slowenien fordert die steirische Landesregierung, bei der Verfassungsänderung äußerste Besonnenheit walten zu lassen. Der Antrag wird im Rahmen des Regierungsprogramms der FPÖ-ÖVP-Regierung erwähnt, das die Aufnahme der Landeshymne in die Landesverfassung vorsieht. Allerdings wird der Text des „Dachsteinliedes“ nicht in der Verfassung oder den dazugehörigen Erläuterungen angeführt, was zu weiteren Unsicherheiten führt. Die strittige erste Strophe des Liedes enthält geografische Bezüge, die einige Interpretationsspielräume lassen.
Die Bedeutung der steirisch-slowenischen Beziehungen
Um die diplomatischen Beziehungen zu pflegen, plant die Landeshauptmannstellvertreterin Manuela Khom (ÖVP) eine Reise nach Slowenien. Sie betont die Wichtigkeit des steirisch-slowenischen Austauschs und die Zusammenarbeit auf verschiedenen Ebenen. Diese Beziehungen sind nicht nur auf kulturelle Aspekte begrenzt. So sind Österreich und Slowenien enge Partner in der EU und engagieren sich für Sicherheit und Stabilität im Westbalkan. Am 25. April 2025 traf Außenministerin Beate Meinl-Reisinger ihre slowenische Amtskollegin Tanja Fajon in Wien, um über bilaterale Beziehungen und aktuelle außenpolitische Themen zu sprechen.
Österreich ist mit über 1.150 Tochterunternehmen der größte Investor in Slowenien. Täglich pendeln rund 25.000 Menschen über die Grenze, was den Bedarf an einem Ausbau der Verkehrsinfrastruktur, insbesondere der Bahnverbindungen, unterstreicht. Der Austausch von autochthonen Volksgruppen spielt in diesem Kontext eine bedeutende Rolle und soll als Brücke zwischen beiden Ländern fungieren. Österreich unterstützt zudem die Forderung der deutschsprachigen Volksgruppe in Slowenien nach offizieller Anerkennung als Minderheit.
Die bevorstehende gesetzliche Verankerung des „Dachsteinlieds“ ist somit nicht nur eine Frage der Heimatpflege, sondern auch ein Thema mit weitreichenden diplomatischen Implikationen, die sowohl die Landespolitik als auch die internationalen Beziehungen betreffen. Dies unterstreicht die Komplexität der Situation und die Notwendigkeit eines sensiblen Ansatzes in der politischen Diskussion.
Kleine Zeitung berichtet, dass …
Antenne Steiermark informiert über die steirische Hymne in der Verfassung …
BMEIA beschäftigt sich mit der Partnerschaft Österreichs und Sloweniens …
Details | |
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Vorfall | Sonstiges |
Ursache | diplomatische Spannungen |
Ort | Wien, Österreich |
Quellen |