Politiker fordern: So sollen Strompreise in Österreich sinken!

Österreichs Politiker fordern in Wien eine Senkung der Netzentgelte, um Stromkosten für Haushalte und Unternehmen zu reduzieren.
Österreichs Politiker fordern in Wien eine Senkung der Netzentgelte, um Stromkosten für Haushalte und Unternehmen zu reduzieren.

Wien, Österreich - In Österreich wird eine grundlegende Reform der Stromkosten angestrebt, insbesondere durch die Senkung der Netzentgelte. Dieser Schritt soll dazu beitragen, die steigenden Energiekosten für Haushalte und Unternehmen zu reduzieren. Die Landes-Energiereferenten haben sich kürzlich in Wien versammelt, um die notwendigen Maßnahmen zu diskutieren. Stephan Pernkopf, Landeshauptfrau-Stellvertreter von Niederösterreich und Vertreter der ÖVP, betonte dabei die Dringlichkeit, die Netzentgelte zu senken und innovative Ansätze für einen effizienten Netzausbau sowie eine nationale Speicherstrategie zu entwickeln. Sein Ziel ist es, den Infrastrukturbedarf zu decken, ohne die Strompreise weiter zu erhöhen, sondern sie stabil zu halten und langfristig zu senken, während die Energiewende vorangetrieben wird.

Pernkopf fordert neue technische Möglichkeiten und Finanzierungsmodelle, um die Belastung durch steigende Netztarife abzufedern. Unterstützt wird er dabei von ÖVP-Staatsekretärin Elisabeth Zehetner, die ebenfalls auf die laufenden Aktivitäten der Bundesregierung in diesem Bereich hinweist. Ein weiterer Punkt der Diskussion drehte sich um den Ausbau der Geothermie, der als essenziell angesehen wird. Langfristig planbare Förderprogramme und rechtliche Rahmenbedingungen sind dabei entscheidend für die Schaffung von Investitionsanreizen in diesem Bereich.

Netzentgelte als Kostentreiber

Laut dem Monitoringbericht der Bundesnetzagentur setzt sich der Strompreis für Haushaltskunden mit einem Jahresverbrauch von 3.500 kWh aus verschiedenen Komponenten zusammen. Dabei entfallen 43,5 % auf die Kosten für Strombeschaffung, Vertrieb und Gewinnmarge, 20,9 % sind Steuern, während die Nettonetzentgelte 26,9 % des Gesamtpreises ausmachen. Die verbleibenden 1 % entfallen auf Kosten für Abrechnung und Messdienstleistungen. Für Haushalte ohne Leistungsmessung ist häufig kein Leistungspreis fällig, sondern lediglich ein Grundpreis.

Die Netzentgelte sind dabei reguliert und müssen von den Netzbetreibern veröffentlicht werden. Es wird betont, dass diese Gebühren unabhängig von der Entfernung erhoben werden und den Zugang zum Stromtransport- und -verteilungssystem gewähren. Regulierungsbehörden legen besondere Erlösobergrenzen fest, sodass Netzbetreiber nicht mehr verdienen dürfen als von ihnen genehmigt. Dies sind notwendige Maßnahmen, um Transparenz zu schaffen und den Abnehmern faire Preise zu garantieren.

Erneuerbare Energien im Aufwind

Der Umbau des österreichischen Energiesystems schreitet voran. Aktuell stammen 41 % der Energie aus erneuerbaren Quellen, hauptsächlich aus Wasserkraft und Biomasse. Das Land belegt dabei den 7. Platz innerhalb der EU, was den Anteil erneuerbarer Energien betrifft. Bis 2030 strebt Österreich an, diesen Anteil auf mindestens 57 % zu erhöhen. Um das Ziel der Klimaneutralität bis 2040 zu erreichen, muss sichergestellt werden, dass die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern deutlich reduziert wird.

Die fortschreitende Technik ermöglicht einen dynamischen Wandel in der Energieverwendung. Im Jahr 2023 ist die Photovoltaik-Leistung um 69 % gewachsen, was die Installation von 2,6 GW neuer Kapazitäten umfasst. Die Vorteile dieser Entwicklung sind bereits spürbar: Sonderformen der Energiegewinnung, wie etwa Biomasseheizungen und Wärmepumpen, werden in wachsendem Umfang in Haushalten eingesetzt. Über 57.000 Wärmepumpen wurden allein im Jahr 2023 verkauft, was nicht nur den CO2-Ausstoß reduziert, sondern auch zur Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen beiträgt.

Insgesamt zeigt sich, dass Österreichs Weg zu einer nachhaltigen Energiezukunft mit den richtigen Investitionen und der Anpassung bestehender Netzstrukturen verbaut wird. Eine Senkung der Netzentgelte könnte dabei einen entscheidenden Beitrag leisten, um diese Ziele zu erreichen und die Energiepreise für Privatpersonen sowie Unternehmen auf einem tragbaren Niveau zu halten.

Details
Vorfall Sonstiges
Ort Wien, Österreich
Quellen