ÖEHV kämpft um WM-Viertelfinale – Geldsorgen im Verband!

ÖEHV-Teamchef Roger Bader spricht über mögliche WM-Prämien und die finanzielle Lage des Verbands angesichts steigender Kosten.
ÖEHV-Teamchef Roger Bader spricht über mögliche WM-Prämien und die finanzielle Lage des Verbands angesichts steigender Kosten.

Freiburg, Schweiz - Der Österreichische Eishockeyverband (ÖEHV) hat seine wirtschaftlichen Erwartungen auf die kommende Weltmeisterschaft gerichtet. Laut Kleine Zeitung wird die Mannschaft von Teamchef Roger Bader voraussichtlich zwischen den Rängen neun und zwölf abschließen, was einen finanziellen Ertrag von etwa 190.000 US-Dollar (169.733 Euro) zur Folge hätte. Ein Einzug ins Viertelfinale würde diesen Betrag auf 575.000 Dollar (513.668 Euro) erhöhen.

Die wirtschaftliche Lage des Verbandes ist angespannt. Nach Abzug der Erfolgsprämien könnte nach dem Verpassen des Aufstiegs ein Betrag von nur noch 32.000 Dollar (28.586 Euro) verbleiben. Im Falle eines Viertelfinaleinzuges sind es noch 197.000 Dollar (175.987 Euro). Auch die Spieler, die im Erfolgsfall 9.200 Dollar (8.218 Euro) erhalten, stehen unter Druck – bei einem Nicht-Erreichen des Viertelfinales wären es lediglich 3.800 Dollar (3.394 Euro). Zudem gibt es während der WM ein Taggeld von 150 Euro.

Wirtschaftliche Herausforderungen

ÖEHV-Präsident Klaus Hartmann hat betont, dass der Verband trotz der schwierigen finanziellen Umstände insgesamt gut aufgestellt sei. Dennoch steigen die Kosten für den Verband, was Sparmaßnahmen erforderlich macht. Ein erheblicher Teil der laufenden Unterstützung könnte durch die staatliche Sportförderung und die Sponsoren gefährdet sein. Insbesondere Win2day, der einzig nennenswerte Sponsor, überlegt, die finanzielle Unterstützung um bis zu 50 Prozent zu kürzen. Dies könnte erhebliche Auswirkungen auf die laufenden Projekte des Verbandes haben.

Um Kosten zu sparen, wird sogar erwogen, die Anzahl der Trainingslager von fünf auf vier zu reduzieren. Jedes der fünf Trainingslager verursacht Kosten von etwa 500.000 Euro. Hartmann hat jedoch betont, dass der Erfolg der intensiven Vorbereitungen der vergangenen Jahre nicht gefährdet werden soll.

WM-Vorbereitungen laufen

Parallel dazu setzt die deutsche Männer-Nationalmannschaft ihre WM-Vorbereitung fort. Am Dienstag wird sich das Team in Rosenheim für das erste Eistraining in der ROFA-Arena treffen, gefolgt von einem weiteren Training und zwei Länderspielen gegen Österreich. Diese Spiele finden am Donnerstag und Samstag statt und sind Teil einer umfassenden Vorbereitung, die bereits mehrere Spiele gegen Tschechien und die Slowakei umfasst. Bundestrainer Harold Kreis hebt die Wichtigkeit des Spielsystems hervor und betont die Bedeutung der Kader-Integration der ausgewählten Nationalspieler, inklusive der NHL-Spieler Lukas Reichel und Moritz Seider, deren Teilnahme zuvor von ihren Klubs genehmigt wurde. Der Deutsche Eishockey-Bund (DEB) hat das Training und die Kaderplanung als fortlaufenden Prozess beschrieben, um die Mannschaft bestmöglich auf die Weltmeisterschaft vorzubereiten.

In der Zwischenzeit hat Freiburg, als nächster Austragungsort der Weltmeisterschaft 2026, erhebliche finanzielle Mittel bereitgestellt. Der Freiburger Grosse Rat hat mit 72 zu 10 Stimmen ein Dekret zur finanziellen Unterstützung von 3,76 Millionen Franken zur Durchführung der Veranstaltung angenommen, was die logistische und personelle Unterstützung sicherstellen soll. Sportminister Romain Collaud bezeichnete die WM als Großanlass, der bedeutende Investitionen erfordere. Die Stadt Freiburg beteiligt sich mit 1,4 Millionen Franken, während der örtliche Eishockeyverein HC Fribourg-Gottéron 1,3 Millionen Franken beisteuert, wie Nau.ch berichtet.

Mit 30 Spielen, darunter zwei Viertelfinalspiele, wird Freiburg vom 15. bis 31. Mai 2026 ein zentraler Schauplatz für Eishockeyfans werden. Die Vorbereitungen in Österreich und Deutschland sind somit Teil eines größeren Eishockeynarrativs, das sich auf bevorstehende Wettbewerbe und Herausforderungen erstreckt.

Details
Vorfall Sonstiges
Ort Freiburg, Schweiz
Quellen