Neues Abkommen: Großbritannien und EU läuten Ära der Zusammenarbeit ein!

Großbritannien und die EU erreichen neues Abkommen zur Zusammenarbeit bei Verteidigung, Fischerei und Jugendmobilität nach Brexit.
Großbritannien und die EU erreichen neues Abkommen zur Zusammenarbeit bei Verteidigung, Fischerei und Jugendmobilität nach Brexit.

Vienna, Österreich - Am 19. Mai 2025 kündigte der britische Premierminister Keir Starmer ein neues Abkommen zur Zusammenarbeit zwischen Großbritannien und der Europäischen Union an. Dies ist das erste große Gipfeltreffen seit dem Brexit, der im Januar 2020 stattfand. In den nächtlichen Verhandlungen, die dem Treffen vorausgingen, wurden wichtige Aspekte der künftigen Beziehungen zwischen dem Vereinigten Königreich und der EU besprochen, die nun in einem umfassenden Abkommen festgehalten wurden. Der Durchbruch ist als die bedeutendste Neuausrichtung der Beziehungen seit dem Brexit zu werten. Dies berichten mehrere Medien, darunter auch vienna.at.

Das Abkommen umfasst verschiedene Themenfelder wie Verteidigung, Sicherheit, Fischerei und Jugendmobilität. Besonders hervorzuheben ist ein Verteidigungs- und Sicherheitspakt, der britischen Rüstungsunternehmen den Zugang zu einem 150 Milliarden Euro schweren Programm zur Wiederbewaffnung Europas ermöglicht. Zudem wird Großbritannien voraussichtlich für zwölf Jahre Zugang zu seinen Fischgründen gewähren.

Verbesserungen im Handel und Mobilität

Die Vereinbarungen zielen auch darauf ab, die bürokratischen Hürden und Grenzkontrollen zu beseitigen, die den bilateralen Handel erschwert hatten. Britische Unternehmen sollen künftig an EU-Rüstungsprojekten teilnehmen können, während ein geplantes „ausgewogenes Jugenderfahrungsprogramm“ jungen Menschen aus Großbritannien und der EU die Möglichkeit bietet, im jeweils anderen Gebiet zu arbeiten, zu studieren oder zu reisen. Dieses Programm wird spezielle Visumspfade etablieren und akzeptable Teilnehmerzahlen sicherstellen.

Trotz der positiven Entwicklungen in den Verhandlungen zeigen die aktuellen Handelszahlen der britischen Wirtschaft mit der EU ein anderes Bild. Nach einer Studie der Aston University in Birmingham haben die britischen Warenexporte in die EU zwischen 2021 und 2023 um 27 Prozent abgenommen, während die Importe aus der EU um 32 Prozent gesunken sind. Besonders stark betroffen sind Branchen wie Landwirtschaft, Bekleidung sowie Holz- und Papierherstellung. Der größte Rückgang wurde bei essbaren Früchten und Nüssen verzeichnet, wo die Exporte um 73,5 Prozent zurückgingen, wie tagesschau.de berichtet.

Daher ist es nicht verwunderlich, dass eine Mehrheit der Briten den Brexit bereut, jedoch derzeit kein Interesse an einem Wiedereintritt in die EU zeigt. Unter Premierminister Starmer hat Großbritannien sich in gewisser Weise der EU, besonders Frankreich und Deutschland, angenähert, bleibt aber gleichzeitig vorsichtig. Starmer lehnt einen Wiedereintritt in die Zollunion oder den Binnenmarkt ab, was die Einschätzung der politischen Lage erschwert.

Politische Reaktionen und Ausblick

Die SPÖ-EU-Delegationsleiter Andreas Schieder bezeichnete die getroffenen Vereinbarungen als „historischen Schritt“. Die neue Labour-Regierung in London plant, die Beziehungen zur EU weiter zu verbessern, jedoch müssen viele Herausforderungen bewältigt werden. Politische Eingriffe sind notwendig, um die negativen Folgen des Brexit abzuschwächen und um Unternehmen in Großbritannien zu unterstützen. Ein langfristiges Ziel ist es, die Handelsbeziehungen zu stabilisieren und auszubauen, um neue Perspektiven für die britische Wirtschaft zu schaffen.

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Vorfall Sonstiges
Ort Vienna, Österreich
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