Mit Theater gegen Ohnmacht: Schüler:innen verändern ihr Schicksal!

St. Daniel im Gailtal, Österreich - Am 2. Mai 2025 leitet die Theater- und Filmregisseurin Cornelia Rainer ein einzigartiges Experiment am BG/BRG Lienz. Gemeinsam mit 21 Schüler:innen hat sie sich der anspruchsvollen Aufgabe verschrieben, die Geschichte eines Lebens umzuschreiben, um ein Schicksal ins Positive zu wenden. In den Fokus des Projekts wird der Klassiker „Glaube, Liebe, Hoffnung“ von Ödon von Horváth gerückt, wobei besonders die tragische Figur der Elisabeth im Mittelpunkt steht. Diese Heldin kämpft verzweifelt um ihr Glück, gibt jedoch schließlich auf und begeht Suizid. Der Workshop, der von einem Team aus professionellen Künstler:innen wie Matthias Mamedof, Hiba El Aflahi und Judith Benedikt unterstützt wird, thematisiert Machtverhältnisse und die Überwindung von Ohnmacht.

Die Ergebnisse dieser intensiven Workshops werden in einer Filmdokumentation präsentiert, die während des kommenden „Kulturfestival Südalpenraum“ in St. Daniel im Gailtal vom 2. bis 6. Juli aufgeführt wird. Dieses Festival, gefördert vom Land Kärnten, hat das übergreifende Thema „Bühne der Macht“ und legt den Fokus auf kulturelle Teilhabe sowie die Schaffung eines Dialogs zwischen verschiedenen Generationen. Es bietet eine Plattform für den Austausch und das gemeinsame Gestalten.

Das Kulturfestival und seine Bedeutung

Das „Kulturfestival Südalpenraum“ hat nicht nur das Ziel, das kulturelle Angebot in der Region zu bereichern, sondern zielt auch darauf ab, junge Menschen zur aktiven Teilnahme zu motivieren. Die Veranstaltung versteht sich als Beitrag zur kulturellen Identität der Region und bietet ein generational übergreifendes Programm. Es soll insbesondere in ländlichen Gebieten Menschen in ihrer Perspektive stärken und ihnen Zugang zu Bildung und Kultur ermöglichen. Während des Festivals wird „Glaube, Liebe, Hoffnung“ von professionellen Schauspieler:innen aufgeführt, ergänzt durch Filmsequenzen aus den Workshops.

Das Konzept der „Bühne der Macht“ fördert Begegnungen und Dialoge über Grenzen hinweg und schafft Denkräume sowie Handlungsräume für relevante menschliche Themen wie Lebensfreude, Angst, Schuld, Ohnmacht, Trauer und Fragen zu Leben und Tod. Cornelia Rainer hebt die Bedeutung der Verbindung von künstlerischer Produktion, Workshops und philosophischer Praxis hervor, um die zentrale Themen des Projekts zu beleuchten und das Bewusstsein für die Herausforderungen des Lebens zu schärfen.

Philosophische Foren und Teilhabe

Zusätzlich zu den Aufführungen werden während des Festivals drei philosophische Foren stattfinden, in denen die Themen Glauben, Liebe und Hoffnung vertieft werden. Diese Foren zielen darauf ab, den Teilnehmer:innen die Möglichkeit zu geben, sich mit den Themen auseinanderzusetzen, die in ihrem Leben eine Rolle spielen. Das Festival lädt nicht nur dazu ein, passive Zuschauer zu sein, sondern auch aktiv an der Schaffung von Inhalten und Gedanken teilzunehmen.

Der Rahmen dieser Initiative wird zudem durch die Publikation über zeitgenössische Theaterpädagogik unterstützt, die sich mit Macht- und diskriminierungskritischen Perspektiven auseinandersetzt. Diese Veröffentlichung von Friederike Falk, Eliana Schüler und Isabelle Zinsmaier verdeutlicht die Relevanz von Macht in der Kunst und Bildung, und zeigt die Möglichkeiten der Auseinandersetzung durch Theater auf. Diese Analysen sind Teil eines fortlaufenden Diskurses, der sich mit den Herausforderungen und Chancen der zeitgenössischen Theaterszene beschäftigt.

Durch die vielschichtige Ansprache von Themen, die die menschliche Existenz berühren, wird das Kulturfestival zu einem bedeutenden Ort für Austausch und kreativen Dialog in der Region.

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Ort St. Daniel im Gailtal, Österreich
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