Meteorit Haag: Österreichs erster Hammerstein im NHM Wien präsentiert!

Meteorit Haag: Österreichs erster Hammerstein im NHM Wien präsentiert!
Haag, Österreich - Am 24. Oktober 2024 war ein heller Feuerball über Niederösterreich sichtbar, der sich als Meteorit herausstellte und im Gebiet von Haag niederging. Eine ortsansässige Familie entdeckte Fragmente des Meteoriten, die zunächst das Dach ihres Hauses trafen und anschließend in der Einfahrt lagen. Diese Fragmente sind Österreichs erster „Hammerstein“, ein Begriff für Meteoriten, die von Menschen erbauten Strukturen treffen, wie Vienna.at berichtet.
In einem Gespräch am 29. Dezember 2024 informierten die Leiterin der Mineraliensammlung des Naturhistorischen Museums (NHM) Wien, Vera Hammer, und der frühere Kurator der Meteoritensammlung, Ludovic Ferrière, die Anrainer im Niederschlagsgebiet. Bei diesem Austausch wurden von der Familie Westermayr Meteoritenstücke mit einem Gesamtgewicht von 28,61 Gramm gefunden. Ferrière bestätigte, dass diese Fragmente tatsächlich Meteoritenteile sind. Nach der Untersuchung wurden die Fragmente in die „Österreich-Vitrine“ des NHM-Meteoritensaals übergeben.
Einzigartige meteoritenhistorische Bedeutung
Der „Haag-Meteorit“ findet seinen Platz in „Saal V“ des NHM Wien, neben dem „Kindberg-Meteorit“, der im November 2020 entdeckt wurde. Der „Kindberg-Meteorit“ war der erste Chondrit-Fund in Österreich seit 1977 und wog 233 Gramm. Auch der Haag-Meteorit zählt zu den Chondriten, die etwa 4,5 Milliarden Jahre alt sind und in der Frühzeit des Sonnensystems entstanden. Chondrite stellen die größte Klasse der Meteoriten dar.
Die Ausstellung im NHM zeigt die größte Meteoriten-Sammlung der Welt mit etwa 1.100 ausgestellten Meteoriten. Diese vergessen nicht die lange Geschichte der Sammlung, die bis in die Zeit zurückreicht, als Meteoriten noch als irdische Phänomene galten. Informationen zu den ausgestellten Meteoriten sind beschriftet und die Sammlung ist so strukturiert, dass die Besucher durch die Klassifikationen der Meteoriten gehen können, von kohlenstoffhaltigen Chondriten bis hin zu Eisenmeteoriten, angeordnet nach chemischer Zusammensetzung. So NHM Wien informiert die Museumsgäste über die historische und wissenschaftliche Bedeutung spezieller Meteoriten.
Die Entwicklung der Meteoriten-Sammlung
Die Sammlung des NHM, eine der größten weltweit mit über 10.300 katalogisierten Objekten, belegt den dritten Platz hinter dem Smithsonian National Museum of Natural History und dem National Institute of Polar Research in Tokio. Die Zusammenstellung reicht bis ins Jahr 1751 zurück, als zwei Eisenmassen in Hraschina, Kroatien, fielen und die ersten bedeutenden Meteoriten der Sammlung darstellten, wie die NHM Wien erklärt.
Im Laufe der Jahre hat sich die Sammlung durch strategische Zukäufe, wie der „Zweiten Huss-Sammlung von Meteoriten“ aus den USA, bedeutend erweitert. Unter der Leitung der Kuratoren wie Ludovic Ferrière und Julia Walter-Roszjar wurde die Sammlung kontinuierlich gepflegt und ausgebaut, auch nach den kriegsbedingten Unterbrechungen der Forschung.
Die Entdeckung des Hag-Meteoriten stellt nicht nur einen bedeutenden geografischen Fund dar, sondern bereichert auch die beeindruckende Sammlung des NHM Wien und bietet weitere Einblicke in die Geschichte und Vielfalt der Meteoriten unseres Sonnensystems.
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Ort | Haag, Österreich |
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