Geisterfahrer auf S1: Zeugen nach gefährlicher Wende gesucht!

Leobendorf, Österreich - Ein 34-jähriger Autofahrer aus Wien sorgte am Dienstag auf der S1 für Aufregung, indem er als Geisterfahrer unterwegs war. Der Vorfall ereignete sich bei Leobendorf im niederösterreichischen Bezirk Korneuburg, wo der Fahrer im Tunnel Kreuzenstein wendete und anschließend in Richtung Schwechat fuhr. Dies führte dazu, dass mehrere andere Autofahrer abbremsen oder ausweichen mussten, um möglichen Kollisionen zu entgehen. Die Polizei sucht nach Zeugen des Vorfalls, der gegen 14:30 Uhr stattfand.

Die Autobahnpolizeiinspektion Stockerau bittet betroffene Verkehrsteilnehmer, sich unter der Telefonnummer 059133-3252 zu melden. Nach Abschluss der Ermittlungen wird der Mann der Staatsanwaltschaft Korneuburg und der zuständigen Bezirkshauptmannschaft angezeigt, wie vienna.at berichtet.

Häufigkeit von Geisterfahrern

Der Vorfall reiht sich ein in die alarmierenden Statistiken über Falschfahrer in Österreich. Laut meinbezirk.at gab es im Jahr 2023 insgesamt 93 Geisterfahrermeldungen in Niederösterreich, was eine stabile Anzahl darstellt, jedoch drei Meldungen weniger als im Vorjahr. Niederösterreich belegt mittlerweile zum fünften Mal in Folge den ersten Platz im Bundesländerranking für Geisterfahrermeldungen.

Die häufigsten Ursachen für solche Vorfälle sind Fahruntüchtigkeit, geistige Verwirrtheit und komplexe Straßensituationen. Auch schlechtes Wetter und Ablenkungen, etwa durch Smartphones, tragen dazu bei, dass Autofahrer in die falsche Richtung fahren. Besondere Aufmerksamkeit wird auch dem steigenden Medikamentenkonsum gewidmet, der ebenfalls als zunehmend problematisch gilt.

Unfallgefahr durch Geisterfahrer

Das Risiko von Unfällen durch Geisterfahrer ist erheblich. Eine Untersuchung der Unfallforschung der Versicherer (UDV), wie in einem Bericht von sueddeutsche.de erwähnt, zeigt, dass im Jahr 2021 in Deutschland 83 Unfälle mit Personenschaden auf Falschfahrer zurückzuführen waren, von denen 24 tödlich endeten. Besonders betroffen von diesen Gefahren sind Senioren; etwa 40% der Geisterfahrer sind über 75 Jahre alt, häufig verursacht durch Demenz oder Verwirrtheit.

Neuere technische Lösungen zur Erkennung von Falschfahrten könnten zukünftig dazu beitragen, solche Vorfälle zu reduzieren. Firmen wie Bosch arbeiten an Systemen, die Autofahrer warnen, wenn eine falsche Richtung erkannt wird. Škoda war 2021 der erste Hersteller, der in Neuwagen einen Falschfahrerwarner integrierte.

Die stetige Zunahme des Verkehrsaufkommens macht deutlicher denn je, wie wichtig Aufklärung und Maßnahmen zur Gefahrenvermeidung sind. Die ASFINAG investiert in präventive Maßnahmen, darunter klare Warnschilder und 3D-Bodenmarkierungen, um das Risiko von Geisterfahrten und deren potenziell fatalen Folgen zu minimieren.

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Ort Leobendorf, Österreich
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