Qualcomm unter Druck: Umsatzprognose sinkt, Aktie fällt drastisch!

Taiwan, Land - Qualcomm steht unter Druck, da das Unternehmen einen enttäuschenden Ausblick auf die kommenden Monate präsentiert hat. Der Grund dafür sind unsichere Konjunkturaussichten sowie die Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump, die die Geschäftsabläufe des Unternehmens beeinträchtigen. CEO Cristiano Amon äußerte sich dazu und betonte den Fokus auf kontrollierbare Faktoren wie Produktentwicklung und Diversifikation. Für das aktuelle Vierteljahr werden Erlöse zwischen 9,9 und 10,7 Milliarden Dollar sowie ein bereinigter Gewinn zwischen 2,60 und 2,80 Dollar je Aktie prognostiziert. Diese Entwicklungen führen zu einem Rückgang der Qualcomm-Aktie um sechs Prozent nach Bekanntgabe dieses Ausblicks, wie Krone berichtet.
Im abgelaufenen Quartal konnte Qualcomm dennoch einen Umsatzanstieg von 17 Prozent auf 10,98 Milliarden Dollar und einen Reingewinn von 2,81 Milliarden Dollar, was einem Anstieg von 21 Prozent entspricht, verzeichnen. Trotz dieser positiven Zahlen dämpft die unsichere politische Lage die Nachfrage nach Computerchips und anderen Elektronik-Artikeln. Zwar sind einige dieser Produkte vorübergehend von US-Zöllen ausgenommen, jedoch bleibt die Zukunft ungewiss. Zudem plant Apple, eigene Modemchips zu entwickeln, was 27 Prozent des Qualcomm-Umsatzes betrifft.
Rechtliche Herausforderungen und Lizenzfragen
Zusätzlich sieht sich Qualcomm mit ernsthaften rechtlichen Herausforderungen konfrontiert. Das Unternehmen steht vor dem potenziellen Verlust seiner Lizenz zur Nutzung von Technologien, die von Arm entwickelt wurden. Diese Streitigkeiten resultieren aus dem Erwerb von Nuvia durch Qualcomm im Jahr 2021, das über einen eigenen Lizenzvertrag mit Arm verfügte. Nun hat Arm eine 60-tägige Frist gesetzt, um den Lizenzvertrag zu beenden, da das Unternehmen einen Verstoß gegen die Bedingungen geltend macht. Qualcomm seinerseits hat Gegenvorstellungen erhoben und behauptet, dass der bestehende Vertrag mit Arm weiterhin gültig sei. Dieser Rechtsstreit könnte erhebliche Auswirkungen auf die Technologiebranche haben, da er auch Smartphones, Laptops und andere Geräte beeinflussen könnte, wie Tom’s Guide berichtet.
Die Oryon-CPUs, die für den Snapdragon 8 Elite-Chip verwendet werden, könnten ebenfalls betroffen sein. Sollte Qualcomm die Lizenz verlieren, müsste das Unternehmen schnell alternative Chiplösungen finden. Es besteht die Möglichkeit, separate Vereinbarungen zu treffen, um Arms vollständige Chip-Designs vorübergehend zu nutzen, was jedoch zusätzliche Kosten verursachen würde. Innerhalb der 60-tägigen Frist haben beide Unternehmen noch die Chance, einen Kompromiss zu erzielen, bevor weitere rechtliche Schritte unternommen werden.
Globale Herausforderungen in der Halbleiterindustrie
Die Herausforderungen, denen sich Qualcomm gegenübersieht, sind Teil einer größeren Umwälzung innerhalb der Halbleiterindustrie. Diese Branche hat in den letzten Jahren ein breites Portfolio an Halbleitern entwickelt, angetrieben durch bahnbrechende Erfindungen und dynamische, oft schwer vorhersagbare Nachfrage. Themen wie die steigende Bedeutung von Diversifizierung und neuen Geschäftsmodellen stehen dabei im Vordergrund. Deloitte hebt hervor, dass die globalen Lieferketten in der Chip-Industrie nach der COVID-19-Pandemie und dem Ukraine-Konflikt zunehmend belastet sind.
Aktuelle Prognosen zeigen, dass der Umsatz der weltweiten Chipindustrie 2022 voraussichtlich 633 Milliarden US-Dollar erreichen wird, was einen Anstieg von 55 Prozent gegenüber 2019 bedeutet. Bis 2030 wird eine Umsatzsteigerung auf 1 Billion US-Dollar in Aussicht gestellt, wobei die Herstellung von Chips stark auf Ostasien konzentriert ist. Die Dominanz in der Halbleiterindustrie kann für Länder wie Taiwan entscheidend für die nationale Sicherheit sein, da ein Angriff auf die Region die hochsensible Produktion ernsthaft gefährden könnte.
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Ort | Taiwan, Land |
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