Gefährliche Gletscherbewegung im Lötschental: Blatten evakuiert!

Blatten im Walliser Lötschental, Schweiz - Am 25. Mai 2025 beobachtet die Bevölkerung rund um Blatten im Walliser Lötschental besorgniserregende Entwicklungen. Der Gletscher in dieser Region zeigt weiterhin Anzeichen von Instabilität und bewegt sich in Richtung Tal. Josianne Jaggi, Sprecherin des Regionalen Führungsstabs (RFS) Lötschental, berichtet, dass in der Nacht auf Sonntag Felsstürze und Eislawinen auftraten, jedoch der Schutt und das Eis das Tal nicht erreichten. Diese Ereignisse sind Teil eines anhaltenden Musters von geologischen Aktivitäten, das mittlerweile über eine Woche andauert.
Die Situation rund um das Kleine Nesthorn ist angespannt. Es kam vermehrt zu Felsabbrüchen, insbesondere an der Ostflanke des Berges. Der höchste Punkt des Kleinen Nesthorns stürzte am Freitagabend ab, gefolgt von einem weiteren kleineren Felsabbruch in der Nacht auf Samstag. Die Bewegung des Gletschers hat sich dramatisch erhöht, sodass er täglich vier bis viereinhalb Meter vorwärts schiebt.
Geologische Veränderungen und ihre Folgen
Der Kantonale Führungsstab Lötschental hat die Bevölkerung eindringlich aufgefordert, das Gefahrengebiet zu meiden und die Anweisungen der Behörden zu befolgen. Die geologischen Veränderungen sind nicht nur ein kurzfristiges Phänomen. Laut Experten zeigen die Gletscher, die oft als Indikatoren für den Klimawandel gelten, sichtbare Reaktionen auf die anhaltende Klimaerwärmung. Die Schmelze der Gletscher korreliert mit steigenden Temperaturen, und wichtige Faktoren wie Niederschlagsmengen und Hangneigung beeinflussen diese Entwicklungen erheblich.
Die Auswirkungen der Gletscherschmelze sind weitreichend. Wasserknappheit aufgrund des Rückgangs der Gletscher könnte zu einem Verlust von Pflanzen und Lebensräumen für viele Tiere führen. In den Alpen haben Gletscher in den letzten zwei Jahrzehnten jährlich 2-3% ihres Volumens verloren. Prognosen deuten darauf hin, dass bis 2050 mehr als die Hälfte der Gletscherfläche von 2000 verschwunden sein könnte.
In der Region des Vernagtferners im Tiroler Ötztal etwa hat der Gletscher in den letzten 150 Jahren zwei Drittel seiner Eismasse verloren. Dies steht exemplarisch für die Herausforderungen, vor denen viele Gletscher heute stehen. Selbst bei sofortigem Stopp der Erderwärmung ist ein Rückgang der Gletscher nicht mehr zu verhindern, da sie langsam auf Klimaveränderungen reagieren.
Überwachung der Gefahrensituation
Die Gemeinde Blatten sowie Fachstellen überwachen die Risiken in der Region permanent. Am Sonntag um 16:00 Uhr ist eine Pressekonferenz des RFS geplant, um aktuelle Entwicklungen zu kommunizieren. Die kontinuierliche Bewegung des Gletschers, die Zunahme des Schuttkegels auf dem Birchgletscher und die damit verbundenen Gefahren machen es dringend notwendig, die Situation genau zu beobachten und die Anwohner über die Gefahren zu informieren.
Diese aktuellen Ereignisse zeigen nicht nur die unmittelbaren Gefahren, die von den Gletschern ausgehen, sondern erinnern auch an eine größere, globale Problematik: Die langfristigen Auswirkungen des Klimawandels und die zunehmende Instabilität von Gletschern in den Alpen. Wie Experten warnen, könnte die Schmelze der Gletscher nicht nur die Landschaft nachhaltig verändern, sondern auch erhebliche soziale und wirtschaftliche Herausforderungen mit sich bringen.
Details | |
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Vorfall | Naturkatastrophe |
Ursache | geologische Aktivitäten, Klimawandel |
Ort | Blatten im Walliser Lötschental, Schweiz |
Quellen |