BND-Chef warnt: Russland plant gefährlichen NATO-Angriff!

Moskau, Russland - Am 9. Juni 2025 warnt BND-Chef Bruno Kahl vor einem bevorstehenden Angriff Russlands auf NATO-Gebiet. In einem Podcast mit dem Titel „Table.Today“ beschreibt er den russischen Militärschlag gegen die Ukraine lediglich als einen Zwischenschritt. Kahl unterstreicht, dass Moskau vermehrt seinen Einfluss nach Westen ausdehnen wolle, was durch „nachrichtendienstliche Belege“ gestützt werde.
Kahl berichtet, dass es in Moskau Stimmen gebe, die nicht mehr an die Funktionsfähigkeit des Artikel 5 der NATO glauben. Dieser Artikel besagt, dass ein Angriff auf ein Mitgliedsland als Angriff auf alle Mitglieder der Allianz gilt. Diese Misstrauenserklärung könnte die Sicherheit der Mitgliedsstaaten erheblich gefährden, insbesondere der baltischen Staaten, die als besonders anfällig gelten.
Russische Ambitionen und NATO-Abschreckung
Bereits bei einer Konferenz in Berlin äußerte Kahl weitere Bedenken zur westlichen Abschreckung. Laut Zeit bezweifeln hochrangige russische Offizielle, dass die NATO im Kriegsfall einheitlich reagieren könnte. Diese Zweifel betreffen insbesondere die Bereitschaft der USA, europäische Verbündete zu unterstützen. Kahl betont, dass die Glaubwürdigkeit der NATO-Abschreckung nicht nur von militärischen Fähigkeiten abhängt, sondern auch von der Einsatzbereitschaft der Mitgliedsstaaten.
Die aktuelle Rhetorik und die militärischen Drohungen aus Russland stellen eine ernsthafte Herausforderung für die NATO dar. Kahl sieht in der Abschreckung den „unblutigsten Weg“, um einen Krieg zu verhindern, betont jedoch gleichzeitig, dass es gegenwärtig keine sinnvollen Verhandlungen mit Wladimir Putin gibt. Die aggressive Strategie Putins zeige sich auch in den Forderungen, die bei den Gesprächen in Istanbul auf dem Tisch lägen, die de facto auf eine vollständige Kapitulation der Ukraine hinausliefen.
Ein Rückblick auf die Beziehungen zwischen NATO und Russland
Die Beziehungen zwischen der NATO und Russland haben sich seit dem Ende des Kalten Krieges deutlich verschlechtert. Nach der Gründung des Ständigen Gemeinsamen NATO-Russland-Rats im Jahr 2002 und der Unterzeichnung der NATO-Russland-Grundakte im Jahr 1997 stagnieren die Beziehungen zunehmend. Besonders spürbar wurde dies nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine 2014, als die NATO alle praktischen Kooperationen mit Russland einstellte. In den letzten Jahren wurde Russland von der NATO als „direkte Bedrohung für die euroatlantische Sicherheit“ klassifiziert, und der NATO-Russland-Rat wurde aufgelöst.
Die militärischen Aktionen Russlands, insbesondere die Annexion der Krim und der Konflikt in der Ukraine, haben die Spannungen zwischen der Allianz und Moskau weiter angeheizt. Historisch betrachtet begannen die NATO-Russland-Beziehungen 1991 mit dem Nordatlantischen Kooperationsrat, und Russland trat 1994 dem Programm „Partnerschaft für den Frieden“ bei. Dennoch waren diese frühen Bemühungen zur Zusammenarbeit nur von kurzer Dauer, angesichts der aggressiven Politik Russlands gegenüber seinen Nachbarstaaten in den letzten zwei Jahrzehnten.
Die entschiedene Haltung der NATO zur Unterstützung der Ukraine verdeutlicht, dass die zivile und militärische Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedsstaaten auf einem neuen, höheren Niveau notwendig ist, um die Sicherheitsinteressen in Europa zu wahren und einen weiteren Konflikt zu vermeiden. Der blaue Ozean der Unsicherheiten fordert von den NATO-Staaten Einheit und Entschlossenheit wie nie zuvor.
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Ort | Moskau, Russland |
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