Arbeitslosigkeit in Österreich: Frauen und Jugendliche besonders betroffen!

Österreich verzeichnet im April 2025 einen Anstieg der Arbeitslosigkeit um 8,4% im Vergleich zu 2024, wobei besonders Jugendliche betroffen sind.
Österreich verzeichnet im April 2025 einen Anstieg der Arbeitslosigkeit um 8,4% im Vergleich zu 2024, wobei besonders Jugendliche betroffen sind.

Wien, Österreich - Die Arbeitslosigkeit in Österreich zeigt sich auch Ende April 2025 besorgniserregend. Aktuell sind 392.600 Menschen arbeitslos oder nehmen an Schulungen des Arbeitsmarktservice (AMS) teil, was einen Anstieg von 6,7 % gegenüber dem Vorjahr bedeutet. Insgesamt sind dies 24.800 Personen mehr als im April 2024, und die Register-Arbeitslosenquote liegt bei 7,3 %, ein Anstieg von 0,5 Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie OTS berichtet.

Besonders betroffen sind Frauen, deren Arbeitslosigkeit um 10,4 % gestiegen ist. Männer hingegen verzeichnen einen Anstieg von 6,9 %. Ein weiteres alarmierendes Signal ist die Zunahme der Jugendarbeitslosigkeit, die Ende April 2025 um 10,9 % gewachsen ist. Die Zahl der sofort verfügbaren Lehrstellensuchenden beim AMS ist auf 1.199 gestiegen, was einem Zuwachs von 19,4 % entspricht.

Herausforderungen und Veränderungen im Arbeitsmarkt

Die stagnierende Beschäftigungszahl macht die Situation noch komplexer; im Vergleich zum Vorjahr gab es einen Rückgang von 1.000 Beschäftigungsverhältnissen. Zudem ist die Zahl der langzeitarbeitslosen Personen, die mindestens ein Jahr beim AMS vorgemerkt sind, auf rund 91.200 gestiegen, was einen Anstieg um 14 % bedeutet. Personen mit niedrigem Bildungsniveau sind überproportional von Arbeitslosigkeit betroffen, wobei das Risiko für Menschen mit maximal Pflichtschulabschluss um das 3,5-fache höher ist als für solche mit Lehrabschluss.

Dieser Trend hat erhebliche Auswirkungen auf die soziale Ungleichheit und das Wirtschaftswachstum des Landes. Sozial- und Arbeitsministerin Korinna Schumann hat betont, dass es dringend gemeinsamer Lösungen von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft bedarf, um diesen Herausforderungen zu begegnen.

Jugendarbeitslosigkeit und Lehre in Wien

In Wien gibt es jedoch auch positive Entwicklungen. Derzeit absolvieren rund 13.350 Personen eine betriebliche Lehre, 500 mehr als im Vorjahr. Nach der Corona-Pandemie haben sowohl die Zahl der Lehrlinge als auch die der Lehrbetriebe zugenommen. Der Präsident der Wirtschaftskammer Wien hob hervor, wie wichtig es ist, junge Menschen für eine Lehre zu begeistern, da sie sichere Arbeitsplätze und berufliche Weiterentwicklung bietet. Vorbereitende Qualifizierungen vor einer Lehrausbildung werden als wertvolle Investition angesehen. Dennoch zeigt sich ein Mangel an schulischen Ausbildungsplätzen im IT-Bereich, was die Forderung nach einer neuen HTL für IT in Wien verstärkt.

Ein besorgniserregender Trend ist die Zunahme der arbeitsuchenden jungen Flüchtlinge mit Asylstatus, deren Zahl zwischen August 2023 und August 2024 um 1.091 Personen auf 8.858 gestiegen ist. Diese Entwicklung stellt die Arbeitsmarktpolitik und das AMS Wien vor große Herausforderungen, und es braucht umfassende integrationspolitische Maßnahmen, um diesen Bedürfnissen gerecht zu werden. Die AK-Präsidentin Renate Anderl fordert die Bundesregierung auf, die geplanten Budgetkürzungen beim AMS zu überdenken, um die Integration nicht zu gefährden.

Jugendarbeitslosigkeit in Europa

Im größeren europäischen Kontext bleibt die Jugendarbeitslosigkeit ein zentrales Problem. Laut Eurostat betrugen die Jugendarbeitslosenquoten in den EU-Mitgliedstaaten im Februar 2025 weiterhin besorgniserregende Werte. Die aktuellen Statistiken sind online verfügbar und können auf Statista eingesehen werden. Der Druck zur Verbesserung dieser Situation bleibt sowohl in Österreich als auch in anderen Ländern Europas hoch.

Details
Ort Wien, Österreich
Quellen