Gipfel in Istanbul ohne Putin: Was das für den Ukraine-Krieg bedeutet

Slowjansk, Ukraine - Ein bedeutender Ukraine-Gipfel findet am Donnerstag in Istanbul statt, jedoch ohne die Teilnahme des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Diese Absage traf nicht nur die Ukraine, sondern auch US-Präsident Donald Trump, der ebenfalls seine Teilnahme abgesagt hat, nachdem Putin fernblieb. Osteuropa-Experte Jan C. Behrends äußerte, dass Putins Abwesenheit bereits erwartet wurde und warnte, dass der russische Präsident weiterhin den Westen herausfordern wird. Sicherheitsexperte Nico Lange prognostiziert, dass beim Gipfel keine echten Fortschritte erzielt werden. „Einen Friedens-Showdown wird es nicht geben“, so Lange.
Das zentrale Thema des Gipfels wird die Forderung der Ukraine nach einem 30-tägigen vollständigen Waffenstillstand sein. Präsident Wolodymyr Selenskyj kritisierte Putins Abwesenheit als Zeichen mangelnden politischen Fortschritts. Ein Treffen zwischen Putin und Selenskyj hätte eine historische Bedeutung, da es das erste seit dem Vierergipfel 2019 gewesen wäre, an dem auch Merkel und Macron teilnahmen. Seitdem wurde Selenskyj in Russland mehrmals als illegitimer Präsident bezeichnet.
Der Krieg geht weiter
Der Ukraine-Konflikt, der 2014 mit der Annexion der Krim begann, eskalierte im September 2022, als Putin eine Teilmobilisierung verkündete und mit der Nukleardrohung operierte. Trotz internationaler Verhandlungen blieb ein wirklicher Frieden aus. Bei einem Bombenangriff auf Kiew haben russische Kräfte weiterhin zivilen Schaden angerichtet; zuletzt gab es in einem solchen Angriff mindestens zwei Tote und 54 Verletzte, darunter sechs Kinder. Die russische Delegation wird während des Gipfels alte Positionen und Maximalforderungen wiederholen, während die Ukraine gesprächsbereit bleibt, jedoch nicht zur Kapitulation bereit ist.
Trump kündigte einen möglichen Deal an, um den Ukraine-Krieg zu beenden, und plant, Putin nach seiner Nahost-Reise zu treffen. Er äußerte, dass Russland bereit sei, eine Lösung zu finden, jedoch noch keine Einigung mit der Ukraine besteht. Laut dem Kreml fordert Putin den Rückzug der ukrainischen Truppen aus von Russland kontrollierten Gebieten, was einen wesentlichen Punkt in den Verhandlungen darstellt. Währenddessen verhandelt eine ukrainische Delegation mit US-Sondergesandtem Keith Kellogg über eine sofortige Feuerpause.
Internationale Dimensionen
Die militärischen Entwicklungen beeinflussen die Atmosphären auch international. US-Außenminister Marco Rubio äußerte Zweifel an einer schnellen Einigung über einen Waffenstillstand. Selenskyj erneuerte seinen Vorschlag für eine Waffenruhe, während die Gespräche über eine Waffenruhe in London auf Arbeitsebene fortgesetzt werden, allerdings ohne die Teilnahme der Außenminister. Die militärische Unterstützung westlicher Staaten für die Ukraine und die damit verbundenen Sanktionen gegen Russland sind entscheidend für den Fortgang des Konflikts.
Die Verhandlungen, die seit dem großflächigen russischen Einmarsch am 24. Februar 2022 stocken, zeigen, dass Frieden weiterhin eine ferne Hoffnung ist. Die Ukraine strebt eine vollständige Wiederherstellung ihrer Souveränität an und lehnt Kompromisse mit den de-facto-Machthabern in den von Russland besetzten Gebieten ab. Experten halten einen Regimewechsel in Russland für entscheidend, um neue Verhandlungsperspektiven zu eröffnen.
Um die Dynamik des Konflikts besser zu verstehen, wurde an dem Gipfel in Istanbul deutlich, dass Europas Vorgehen gegen Russland entscheidend sein wird. Die Ukraine weiterhin Standhaftigkeit zeigt, aber die Unsicherheiten bleiben groß. Der Ukraine-Gipfel ohne Putin könnte ein weiterer Versuch sein, die Fronten zu klären, doch die Frage bleibt, ob diese Bemühungen letztendlich zu einem echten Frieden führen können.
Details | |
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Vorfall | Drohnenangriff, Bombenangriff |
Ursache | Militärische Auseinandersetzung |
Ort | Slowjansk, Ukraine |
Verletzte | 56 |
Festnahmen | 1 |
Quellen |