Putin fehlt bei Istanbul-Verhandlungen: Was steht auf dem Spiel?

Putin schlägt Gespräche in Istanbul vor, während Selenskyj eine Waffenruhe fordert. Unklarheit über Putins Teilnahme.
Putin schlägt Gespräche in Istanbul vor, während Selenskyj eine Waffenruhe fordert. Unklarheit über Putins Teilnahme.

Istanbul, Türkei - Am 15. Mai 2025 stehen die Friedensverhandlungen zwischen Russland und der Ukraine erneut im Fokus. Der russische Präsident Wladimir Putin hat direkte Gespräche in Istanbul vorgeschlagen, als Antwort auf die Forderung des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj nach einer bedingungslosen Waffenruhe, die am Montag beginnen sollte. Unklar bleibt, ob Putin persönlich anreisen wird. Wladimir Medinski, Berater Putins und ehemaliger Kulturminister, wird die russische Delegation leiten, nachdem er kürzlich bereits ein vorheriges Treffen zwischen den beiden Ländern im Jahr 2022 ohne greifbare Ergebnisse geführt hatte. Die Gespräche finden hinter verschlossenen Türen im Dolmabahce-Palast statt, ohne Zugang für die Presse. US-Präsident Donald Trump wird jedoch nicht an den Gesprächen teilnehmen, nachdem er von Putins Verbleib in Moskau erfahren hatte. Zuvor hatte Trump einen kurzfristigen Besuch in der Türkei in Erwägung gezogen, abhängig von den Gesprächen und der Anwesenheit von Putin und Selenskyj.

Die Ukraine bleibt angesichts des unklaren Status von Putins Teilnahme skeptisch. Ursprünglich wollte Selenskyj nur direkt mit Putin verhandeln. Ein Insider berichtete, dass Selenskyj am Mittwoch in die Türkei aufgebrochen sei, um an den Gesprächen teilzunehmen. NATO-Generalsekretär Mark Rutte äußerte vorsichtigen Optimismus, denn er betonte, dass der nächste Schritt im Friedensprozess von Russland kommen müsse. Er erklärte weiter, dass die Ukraine bereit sei für einen Waffenstillstand und sofortige Gespräche.

Frühere Verhandlungen und aktuelle Herausforderungen

Die bestehenden Gespräche fallen in einen Kontext, der von Problemen geprägt ist. Während Russland weiterhin Angriffe in der Ukraine durchführt, behauptet Präsident Putin, offen für diplomatische Verhandlungen zu sein. Diese Position steht jedoch im Widerspruch zu den russischen Forderungen, die auf die Kapitulation Kiews und Gebietsverzicht zielen, ohne Sicherheitsgarantien anzubieten. Zudem erkennt die russische Führung die Souveränität der Ukraine nicht an. Politische Verhandlungen scheitern an Bedingungen, die Kiew nicht akzeptieren kann und die Gespräche konzentrieren sich derzeit hauptsächlich auf humanitäre Fragen, nicht jedoch auf einen dauerhaften Frieden.

Die Frustration über die gescheiterten Verhandlungen ist nicht neu. Im Frühjahr 2022 scheiterten bereits Gespräche in Istanbul aufgrund mehrerer Faktoren. Ukrainische Erfolge auf dem Schlachtfeld hatten zu einer optimistischen Haltung Kiews geführt, während das Massaker von Butscha die Beziehungen zwischen beiden Ländern erheblich verschlechterte. Zudem mangelte es an Vertrauen in die Ernsthaftigkeit Russlands. Diese erheblichen Differenzen bezüglich Sicherheitsgarantien und der russisch-ukrainischen Grenze führten dazu, dass beide Seiten im Mai 2022 ohne Friedensabkommen auseinander gingen.

Zusätzlich zu den laufenden Gesprächen hat Trump, der das ukrainische Führungsteam kritisiert und ihm die Schuld für den anhaltenden Krieg gibt, Gespräche zwischen den USA und Russland in Saudi-Arabien als „sehr gut“ gelobt. Selenskyj hingegen wirft Trump vor, russische Propaganda übernommen zu haben. Der Druck für Fortschritte im Friedensprozess bleibt hoch, während die Zustände auf dem Schlachtfeld angespannt sind.

Der diplomatische Weg bleibt somit schmal und fragil, mit der Hoffnung, dass die Verhandlungen in Istanbul Schritt für Schritt Fortschritte bringen könnten. Doch der Ausgang bleibt abenteuerlich und ungewiss, während beide Seiten in ihren Positionen verharren.

Details
Vorfall Sonstiges
Ort Istanbul, Türkei
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