Polizei-Einsatz eskaliert: 19-Jähriger prügelt Beamten ins Krankenhaus

Ein 19-Jähriger greift in Wien Polizisten an und verletzt einen Beamten schwer. Gewaltdelikte gegen Exekutive steigen stark.
Ein 19-Jähriger greift in Wien Polizisten an und verletzt einen Beamten schwer. Gewaltdelikte gegen Exekutive steigen stark.

Adalbert-Stifter-Straße, Wien, Österreich - Am 18. Mai 2025 kam es in Wien zu einem Vorfall, der erneut die Probleme mit Gewalt gegen die Polizei ins Licht rückt. Bei einer Polizeikontrolle in der Adalbert-Stifter-Straße wurden vier Jugendliche beobachtet, die laut grölen und Kampfsportbewegungen ausführen. Trotz der Aufforderung der Beamten zur Ruhe, flüchteten zunächst zwei der Jugendlichen. Diese konnten jedoch schnell eingeholt werden. Die Situation eskalierte, und zusätzliche Polizeikräfte wurden angefordert.

Ein 17-Jähriger verhielt sich aggressiv und beleidigte die Polizisten, während ein 19-jähriger russischer Staatsangehöriger den Beamten drohte und sie anschrie. Bei seiner Festnahme wehrte sich der 19-Jährige heftig, attackierte die Polizisten mit Schlägen und Tritten. Die Festnahme musste unter Anwendung körperlicher Gewalt durchgeführt werden, was dazu führte, dass ein Polizeibeamter eine Beinverletzung erlitt und ins Krankenhaus eingeliefert werden musste. Hintergrund der Vorfälle ist, dass der 19-Jährige mehrere offene Vorführungsbefehle wegen nicht bezahlter Geldstrafen hatte.

Steigende Übergriffe auf die Polizei

Die Vorfälle in Wien stehen nicht isoliert da. Laut einem Bericht des Bundeskriminalamts (BKA) ist die Zahl der Angriffe auf Polizeibeamte in Deutschland auf einen neuen Höchststand gestiegen. Im Jahr 2023 wurden etwa 106.000 Beamte Opfer von Gewalttaten, was einem Anstieg von 10% im Vergleich zu 2022 entspricht. Im Durchschnitt sind täglich 290 Polizistinnen und Polizisten Gewalt ausgesetzt.

Die Gewalt gegen die Polizei umfasst eine Vielzahl von Taten, darunter Körperverletzung, Bedrohung und Widerstand. Rund 85% dieser Gewalttaten sind tätliche Angriffe, häufig bei Festnahmen. Besonders alarmierend sind die 40 versuchten Tötungen von Polizisten, die im Jahr 2023 erfasst wurden – drei mehr als im Jahr davor. Auch Feuerwehr- und Rettungskräfte sind zunehmend Angriffen ausgesetzt, mit 687 registrierten Fällen im Jahr 2023.

Forderungen nach Schutz und Maßnahmen

Die Gewerkschaften fordern dringend Maßnahmen zur Verbesserung des Schutzes der Beamten. Alexander Poitz, der stellvertretende Bundesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei, sprach sich für die Schaffung bundesweiter Schwerpunktstaatsanwaltschaften aus. Auch Bundesinnenministerin Nancy Faeser äußerte sich besorgt über die Übergriffe und wies auf bevorstehende Gesetzesänderungen hin, die unter anderem die Ausstattung von Bundespolizisten mit Tasern beinhalten könnten.

Mit dem Anstieg der Gewalt gegen staatliche Autoritäten sind auch die Forderungen nach strengeren Strafen für Angriffe auf Beamte verbunden. In Wien wurden 2023 über 60 Übergriffe auf Exekutivbeamte registriert, was eine steigende Tendenz im Vergleich zum Vorjahr belegt. Tatsächlich sind immer mehr Menschen bereit, sich gegen die Polizei zur Wehr zu setzen, was die Sicherheitslage sowohl für die Beamten als auch für die Gesellschaft insgesamt gefährdet.

Die aufgeführten Daten und Ereignisse verdeutlichen ein alarmierendes Bild der aktuellen Lage in Bezug auf die Sicherheit von Polizisten und anderen Einsatzkräften. Die Gesellschaft steht vor der Herausforderung, adäquate Maßnahmen zu ergreifen, um diese Gewalt spiral zu stoppen und die Sicherheit aller zu gewährleisten.

Für weitere Informationen über die Gewalt gegen die Staatsgewalt und Statistiken dazu, stehen umfassende Daten auf Statista zur Verfügung, die die Entwicklungen von 2014 bis 2023 beleuchten.

Details
Vorfall Körperverletzung
Ort Adalbert-Stifter-Straße, Wien, Österreich
Verletzte 1
Festnahmen 2
Quellen