Lieferanten im Fadenkreuz: Cyberkriminelle schlagen gezielt zu!

Unternehmen in Österreich werden zunehmend Ziel von Cyberkriminalität. Eine aktuelle Analyse zeigt, dass Lieferketten gefährdet sind und viele Firmen schlecht auf Angriffe vorbereitet sind.
Unternehmen in Österreich werden zunehmend Ziel von Cyberkriminalität. Eine aktuelle Analyse zeigt, dass Lieferketten gefährdet sind und viele Firmen schlecht auf Angriffe vorbereitet sind.

Vienna, Österreich - Unternehmen sind zunehmend über ihre Lieferketten Ziel von Cyberkriminalität geworden. Wie vienna.at berichtet, geht der Trend dahin, dass Cyberkriminelle sich auf diese verwundbaren Glieder konzentrieren, da Hauptunternehmen in der Regel besser gegen Angriffe geschützt sind. Laut dem jüngsten KPMG Cybersecurity-Bericht war jeder dritte heimische Lieferant oder Dienstleister bereits Ziel einer Cyberattacke.

Die Auswirkungen solcher Angriffe können verheerend sein und einen Dominoeffekt auslösen, der die gesamte Lieferkette destabilisieren kann. Fast 50% der 1.400 befragten Unternehmen äußerten Bedenken, dass ihre Zulieferer nicht die gleichen Sicherheitsstandards einhalten wie sie selbst.

Erfreuliche Rückgänge erfolgreicher Angriffe

Obwohl die Bedrohungslage ernst bleibt, zeigen Statistiken, dass der Anteil erfolgreicher Cyberattacken gesunken ist. Der Bericht stellte fest, dass nur noch jede siebente Attacke erfolgreich verläuft, verglichen mit früher jeder sechsten. Die häufigsten Angriffsarten sind Phishing-Attacken und Malware, die jeweils 81% der Vorfälle ausmachen. Scam-Anrufe und E-Mail-Betrug sind ebenfalls häufige Methoden mit Raten von 65% und 59%.

Die Motivation hinter diesen Angriffen geht über Datendiebstahl oder Ransomware hinaus. Cyberkriminelle versuchen zunehmend, ganze Geschäftsprozesse zu manipulieren. Die Bedrohung ist besonders ernst, da 28% der Angriffe inzwischen von staatlich unterstützten Akteuren durchgeführt werden, was mehr als doppelt so viel ist wie zuvor.

Vorbereitungsgrad Österreichs

Ein besorgniserregender Trend zeigt sich in der Einschätzung der Kritikalität der Infrastruktur in Österreich. Laut der Umfrage halten 55% der Befragten Österreich für nicht gut vorbereitet auf schwerwiegende Angriffe auf die kritische Infrastruktur. Lediglich 13% der Befragten glauben, dass das Land bezüglich dieser Herausforderungen gut aufgestellt ist.

In Deutschland wird die Cyber-Sicherheitslage ebenfalls genau beobachtet. Das BSI veröffentlicht regelmäßig Statistiken zur Cyber-Sicherheit in der Bundesverwaltung, die wichtige Kennzahlen und Trends beinhalten. Diese Berichte werden monatlich oder quartalsweise aktualisiert und bieten nicht nur Daten zu Cyberangriffen, sondern auch methodische Hinweise und Definitionen relevanter Begriffe.

Die zunehmenden Angriffe auf Lieferketten und die damit verbundenen Risiken verdeutlichen die Notwendigkeit eines proaktiven Ansatzes zur Verbesserung der Sicherheitsstandards über Unternehmensgrenzen hinweg. Angesichts der Komplexität und der Raffinesse der Angriffe wird eine enge Zusammenarbeit zwischen Unternehmen, Behörden und Sicherheitsexperten unerlässlich sein.

Details
Vorfall Cyberkriminalität
Ort Vienna, Österreich
Quellen