Wiener Kriminalbeamte haben eine bemerkenswerte Entdeckung gemacht: Bei der Kontrolle von Paketsendungen wurden insgesamt 30 Sendungen mit illegalen Drogen sichergestellt. Die Pakete waren an eine Firma in Wien adressiert, die sich darauf spezialisiert hat, Pakete anonym zu empfangen, so die Informationen der Landespolizeidirektion.
Der Vorfall nahm seinen Anfang vor über zwei Wochen, als die Polizei in Niederösterreich eine routinemäßige Kontrolle durchführte. Bei dieser Überprüfung fanden die Beamten größere Mengen Cannabis sowie Magic Mushrooms in einem Paket. Dies führte die Drogenfahnder des Wiener Landeskriminalamts auf die Spur der Firma in Wien-Leopoldstadt. Diese hat kein System zur Identitätsüberprüfung der Empfänger, was die Situation zusätzlich kompliziert.
Festnahme eines 18-Jährigen
Im Zuge der Ermittlungen konnten die Polizisten den Abholer eines Packages ermitteln, der sich in der Nähe der Firma aufhielt. Dies führte zur Festnahme eines 18-jährigen Österreichers in seiner Wohnung im Stadtteil Hernals. Während einer Durchsuchung beschlagnahmten die Beamten nicht nur Bargeld, sondern auch eine kleine Menge Cannabis. Der Verdächtige verweigerte jedoch die Aussage zu den Vorwürfen und wurde in eine Justizanstalt gebracht.
Zusätzlich zu der Festnahme unternahmen die Ermittler große Anstrengungen, um die 30 Paketsendungen sicherzustellen. Die gefundenen Substanzen reichten von kleinen Mengen bis hin zu Kilos in verschiedenen Drogenkategorien. „Wir fanden alles von Cannabis bis hin zu psychotropen Substanzen“, erklärte ein Polizeisprecher. Die Polizei arbeitet nun daran, die Abnehmer dieser Pakete zu identifizieren.
Die Bedeutung dieser Ermittlung unterstrich Daniel Lichtenegger vom Bundeskriminalamt. Er wies darauf hin, dass der Drogenhandel über den Postversand eine immense Herausforderung für die Polizei darstellt. „Solche Dienstleistungen erschweren es uns, gegen die Suchtmittelkriminalität anzukämpfen. Diese Modelle können sogar kriminelle Handlungen begünstigen“, bemerkte er. Diese Entwicklungen werfen ein Licht auf die Problematik des Drogenhandels im digitalen Zeitalter, wo die Anonymität der Versanddienste die Möglichkeiten zur Verfolgung der Täter erheblich einschränkt.
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