Liesingbach wird zur grünen Oase: Renaturierung startet jetzt!
Renaturierung des Liesingbachs in Wien startet: 9,2 km bis 2027, verbessert Hochwasserschutz und Lebensräume.

Liesingbach wird zur grünen Oase: Renaturierung startet jetzt!
Am heutigen Tag, dem 5. September 2025, wird in Wien ein bedeutendes umweltpolitisches Projekt ins Leben gerufen. Der Baustart der Renaturierung des Liesingbachs zwischen der Gutheil-Schoder-Gasse und der Breitenfurter Straße setzt einen weiteren wichtigen Schritt in der ökologischen Aufwertung des Gewässers.
Insgesamt umfasst das Renaturierungsprojekt eine 9,2 Kilometer lange Liesingbachstrecke, von denen bereits 3,5 Kilometer erfolgreich umgestaltet wurden. Die letzten Renaturierungsarbeiten im Draschepark sind nun abgeschlossen. Ziel des Projekts ist es, die Liesing in eine grüne Natur-Oase zu verwandeln und zugleich den Hochwasserschutz zu verbessern. Dabei wird ein neuer Regenwasserkanal parallel zur Renaturierung des Baches errichtet.
Ökologische Maßnahmen und Wasserqualität
Wasserminister Norbert Totschnig hebt die Bedeutung des Projekts für den Hochwasserschutz und die Verbesserung der ökologischen Rahmenbedingungen hervor. Durch die Renaturierung soll nicht nur der Lebensraum für Pflanzen und Tiere geschaffen, sondern auch die Wasserqualität des Liesingbachs deutlich verbessert werden. Zu den geplanten Maßnahmen gehören unter anderem:
- Pendelstrecken im Gewässerlauf für abwechslungsreiche Gewässerzonen;
- Die Schaffung einer Erholungsinsel bei der Riegermühle;
- Pflanzung von 260 hitzetoleranten Bäumen und über 780 heimischen Sträuchern;
- Eine innovative Rankbegrünung mit dem Konzept „Schwebendes Grün“ auf Höhe des Steinsees.
Der neue Regenwasserkanal wird im Microtunneling-Verfahren gebaut und hat einen Außendurchmesser von 172 cm sowie einen Innendurchmesser von 140 cm. Besonders wird darauf geachtet, die während der Bauarbeiten verursachten Emissionen wie Lärm und Staub zu minimieren. Das EU-Projekt LIFE EnCAM wird die Bauarbeiten mit klimaschonenden Maßnahmen begleiten.
Projektfinanzierung und Ausführungsdetails
Die Gesamtkosten des Projekts belaufen sich auf circa 85 Millionen Euro brutto, wobei die Stadt Wien etwa 69 Millionen Euro trägt und rund 16 Millionen Euro durch das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft gefördert werden. Der Anteil der Stadt ist damit der größte Financier. Die Bauarbeiten werden von der Fachabteilung Wiener Gewässer (MA 45) in Zusammenarbeit mit Wien Kanal durchgeführt, und die Fertigstellung des Renaturierungsvorhabens ist bis 2027 geplant.
Die Verwaltungsinstanz hat bereits die erste Bauphase erfolgreich umgesetzt, die mitten im Jahr 2022 mit den ersten Renovierungsarbeiten, speziell zwischen der Großmarktstraße und der Gutheil-Schoder-Gasse, begann. Bezirksvorsteher Gerald Bischof betont die Rolle der neuen Unterführungen für Fußgänger und Radfahrer, die durch diese Maßnahmen geschaffen werden.
Öffentlichkeitsarbeit und Informationszentrum
Ein wichtiges Element für den Projekterfolg ist die Öffentlichkeitsarbeit. Das Informationszentrum B.A.C.H.L. in der Gutheil-Schoder-Gasse 19, das bereits seit 2021 geöffnet ist, bietet Informationen über das Projekt, die Baufortschritte sowie eine interaktive Ausstellung. Dieses Engagement fördert das Verständnis und die Unterstützung in der Bevölkerung.
Die Renaturierung des Liesingbachs ist nicht nur ein Zeichen für umweltpolitisches Verantwortungsbewusstsein, sondern auch ein Beispiel dafür, wie durch effektives Projektmanagement, klare Zieldefinitionen und die Einbeziehung der Öffentlichkeit ökologische und städtebauliche Herausforderungen gemeistert werden können. Für mehr Informationen über die Planung und Umsetzung von Renaturierungsmaßnahmen können Interessierte auf die Webseite des Umweltbundesamts zugreifen.
Für den laufenden Fortschritt der Renaturierungsarbeiten am Liesingbach bleibt es spannend zu beobachten, wie sich dieses wertvolle Naturprojekt entwickeln wird und welche Positivwirkungen es auf die lokale Biodiversität und die Lebensqualität in Wien haben wird.