Wien-Ottakring: Pyromane zündet erneut in eigener Wohnung!

Wien-Ottakring: Pyromane zündet erneut in eigener Wohnung!

Lerchenfeldergürtel, 1160 Wien, Österreich - In der Nacht auf den 15. Juni 2025 entfachte ein amtsbekannter Pyromane in seiner Wohnung in Wien-Ottakring erneut ein Feuer. Die Polizei wurde um 5:15 Uhr alarmiert, als Anwohner im Mehrparteienhaus am Lerchenfeldergürtel Rauchgeruch wahrnahmen und den Notruf wählten. Die Wiener Berufsfeuerwehr war schnell zur Stelle und konnte die Löscharbeiten beginnen, noch bevor sich die Situation weiter zuspitzte.

Obwohl es glücklicherweise keine Verletzten gab, wurden aufgrund der starken Rauchentwicklung mehrere Bewohner gezwungen, ihre Wohnungen zu verlassen. Diese wurden von der Rettung betreut, während der mutmaßliche Täter, ein 46-jähriger Österreicher, gleich vor Ort sein Vergehen gestand. Der Mann bekannte, er habe einen innerlichen Drang, Dinge anzuzünden, was auf eine mögliche psychische Erkrankung hinweist. Er war bereits dreimal wegen Brandstiftung verurteilt worden und hatte in der Vergangenheit eine Haftstrafe verbüßt. Bei seiner Festnahme wurde eine Alkoholisierung von knapp 1,5 Promille festgestellt.

Frühere Vergehen und psychische Erkrankung

Dies ist nicht der erste Vorfall dieser Art für den 46-Jährigen. Bereits am 14. Oktober 2022 hatte er in einem Keller eines Wohnhauses auf der Thaliastraße Feuer gelegt, was einen Großeinsatz der Berufsfeuerwehr nach sich zog. Bei diesem Vorfall mussten 15 Hausbewohner evakuiert werden und mehrere Personen mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus gebracht werden. Auch im Januar 2023 zündete er in einer Kirche einen Christbaum an, was zu seiner Festnahme führte, als er in Unterhose aus der Kirche kam und behauptete, er sei „ein Jesus“, während er um die Beamten tanzte. Diese wiederholten Brandserien werfen ein Licht auf sein komplexes psychisches Profil, das, wie berichtet wird, von paranoider Schizophrenie geprägt ist.

Psychiatrische Gutachter kamen zu dem Schluss, dass er zum Zeitpunkt seiner Taten nicht zurechnungsfähig war. Die Gefahr, die von ihm ausgeht, ist daher als hoch einzustufen. Die psychiatrische Betreuung und die Unterbringung in einem forensisch-therapeutischen Zentrum wurden angeordnet, aber der Mann zeigt keine Einsicht in sein Verhalten und äußert Misstrauen gegenüber Fachärzten.

Die Rolle der psychischen Gesundheit

Diese Vorfälle werfen grundlegende Fragen bezüglich der Prävention psychischer Erkrankungen auf. Experten, darunter Prof. Dr. med. Arno Deister, betonen die Notwendigkeit von präventiven Maßnahmen zur Früherkennung und Behandlung von psychischen Störungen. Häufig treten Symptome bis zu fünf Jahre vor einem Erstkontakt auf, wobei soziale Ungleichheit als einer der Risikofaktoren identifiziert wird. Psychotische Störungen, zu denen Schizophrenie zählt, manifestieren sich häufig in den ersten vier Lebensjahrzehnten, bleiben jedoch oft unentdeckt. Frühzeitige Interventionen könnten entscheidend sein, um solche gefährlichen Verhaltensweisen zu vermeiden und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern. Die Frage bleibt, wie effizient die bestehenden Systeme in der frühen Erkennung von psychischen Erkrankungen arbeiten.

Der durch den aktuellen Brand entstandene Sachschaden wird auf mehrere 10.000 Euro geschätzt. Die Brandgruppe des Landeskriminalamts Wien hat die Ermittlungen übernommen. Der als psychisch krank geltende Mann wurde vorläufig festgenommen und in eine Justizanstalt überstellt, wo er sich der neuen Anklage wegen Brandstiftung stellen muss. Sein Fall verdeutlicht die kontinuierliche Herausforderung, psychische Erkrankungen adäquat zu behandeln und die Gesellschaft vor den Gefahren solcher Erkrankungen zu schützen.

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OrtLerchenfeldergürtel, 1160 Wien, Österreich
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