Trauerfeier in Graz: Tausende gedenken der Opfer des Amoklaufs

Trauerfeier in Graz: Tausende gedenken der Opfer des Amoklaufs
Dreierschützengasse, Graz, Österreich - Am 11. Juni 2025 ereignete sich in Graz ein tragischer Amoklauf, bei dem ein 21-jähriger Österreicher zehn Menschen tötete und weitere elf Personen verletzte. Dabei handelte es sich überwiegend um junge Menschen zwischen 14 und 17 Jahren sowie eine Lehrerin, die weitere Verletzungen erlitten hatte und später im Krankenhaus verstarb. Der Täter, der bis dato als unauffällig galt, hatte legal eine Schrotflinte und eine Faustfeuerwaffe erworben. Bei einer anschließenden Hausdurchsuchung entdeckten die Ermittler eine nicht funktionsfähige Rohrbombe sowie Pläne für einen möglichen Sprengstoffanschlag. Der Vorfall führte zu einer Landestrauer für die Opfer und einer umfassenden Diskussion über das Waffenrecht in Österreich.
Die erste Notrufe über den Amoklauf gingen gegen 10 Uhr morgens ein. Schnell rückten Spezialeinheiten und rund 300 Polizeikräfte zur Sicherung und Evakuierung des Bundesoberstufenrealgymnasiums (BORG) in der Dreierschützengasse an. Der Amoklauf und die anschließende Evakuierung wurden von den Behörden als äußerst dramatisch beschrieben. Ganz Österreich hielt um 10 Uhr eine Schweigeminute ab, und ein dreitägige Staatstrauer wurde ausgerufen.
Trauerfeier am Hauptplatz
Am 15. Juni 2025 fand am Grazer Hauptplatz eine Trauerfeier unter dem Motto „Wir halten zusammen“ statt. Hunderte Betroffene, Religionsvertreter, Politiker und Einsatzkräfte waren anwesend. Die Veranstaltung dauerte etwa eine Stunde und beinhaltete Ansprachen von Schülern, Elternvertretern sowie musikalische Darbietungen von Schülern, dem HIB art chor und der Kunstuni Graz. Bundespräsident Alexander Van der Bellen richtete eine Videobotschaft an die Trauergemeinde, während der Bundeskanzler Christian Stocker (ÖVP) und die Bürgermeisterin Elke Kahr (KPÖ) ebenfalls Reden hielten. Kahr sprach zudem am Sonntagabend nach den anderen Ansprachen.
Die Trauerfeier zog mehrere tausend Menschen in die Innenstadt, was zu erheblichen Einschränkungen im öffentlichen Verkehr führte. Ersätzbusse für die Trams wurden bis 20 Uhr bereitgestellt und WC-Häuschen sowie Anlaufstellen des Roten Kreuzes eingerichtet. Die Polizei und Ordnungswache waren stark präsent, um die Sicherheit der Besucher zu gewährleisten. Zudem wurden Videowalls für die Zuschauer aufgestellt, die keinen Platz am Hauptplatz fanden.
Medizinische Lage der Verletzten
Wenn wir die medizinische Situation der Verletzten betrachten, können wir berichten, dass alle elf Verletzten mittlerweile in einem stabilen Zustand sind. Im LKH-Uniklinikum Graz wurden alle sechs Patienten auf die Normalstation verlegt. Im UKH Graz befinden sich von fünf Patienten noch zwei auf der Intensivstation.
Waffenrecht im Fokus
Der Amoklauf hat in Österreich eine umfassende Diskussion über das Waffenrecht angestoßen. Der Täter hatte die Waffen legal erworben, was Viele dazu veranlasst hat, strengere Waffengesetze zu fordern. Bürgermeisterin Kahr und andere Politiker haben darauf hingewiesen, dass es notwendig sei, neue Regelungen zu prüfen. Eine Online-Petition mit dem Titel #aufstehn für ein sofortiges Schusswaffenverbot hat bereits über 88.100 Unterschriften gesammelt und richtet sich an Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) und die Bundesregierung.
Aktuell gibt es in Österreich 1.518.873 legale Schusswaffen, die von einem Anteil von etwa neun Millionen Menschen besessen werden. Experten warnen davor, dass die Hürden zur Erlangung von Schusswaffen zwar anspruchsvoll erscheinen, aber der Amokläufer diese erfolgreich überwunden hat. In den letzten Jahren stieg die Anzahl der waffenrechtlichen Dokumente signifikant an, was zusätzliche Bedenken hervorruft.
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Ort | Dreierschützengasse, Graz, Österreich |
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