Wien im Klimawandel: So retten wir unsere Stadtbäume!

Wien im Klimawandel: So retten wir unsere Stadtbäume!

Wien, Österreich - Im Angesicht des fortschreitenden Klimawandels müssen Städte weltweit innovative Ansätze finden, um die Gesundheit ihrer Stadtbäume zu sichern. In Wien ist der Klimawandel eine ernsthafte Herausforderung, die Flora und Fauna stark belastet. Um die über 500.000 Stadtbäume zu schützen, setzen die Wiener Verantwortlichen auf ein umfassendes Pflegesystem und auf das Schwammstadt-Prinzip, das die Regenwasserspeicherung in urbanen Gebieten verbessert. Laut den Informationen von presse.wien.gv.at sind insgesamt 70 Baumpfleger und zertifizierte Baumkontrolleure in der Stadt tätig. Unterstützt werden sie im Sommer von 150 zusätzlichen Mitarbeitern, die sich um die Bewässerung der Bäume kümmern.

Infolge der extremen Wetterbedingungen wächst der Bedarf an effektiven Bewässerungslösungen. Jährlich werden in Wien etwa 4.000 bis 4.500 Bäume neu gepflanzt. Um den Jungbäumen in ihrer anfänglichen Wachstumsphase zu helfen, werden sie mindestens vier Jahre lang wöchentlich, während Hitzewellen sogar zweimal die Woche, gepflegt. In diesen kritischen Phasen werden rund 400.000 Liter Wasser täglich zur Verfügung gestellt, um die Vitalität der Bäume zu erhalten.

Bewässerungsstrategien und ihre Bedeutung

Die Stadt verwendet über 1.000 automatische Bewässerungsanlagen sowie 25.000 spezielle Gießsäcke, die jeweils 75 Liter Wasser fassen. Diese Maßnahmen führen dazu, dass die Ausfallsrate der Jungbäume bei nur 0,5 % liegt. Die Ursachen für Baumverluste sind jedoch vielfältig und reichen von Lieferschäden über Vandalismus hin zu extremen Stürmen.

Ein weiterer Gesichtspunkt ist die Anpassung des Baumsortiments an das Stadtklima. Durch die Auswahl von 25 verschiedenen Baumsorten wird der Resilienz der urbanen Baumlandschaft Rechnung getragen. Das Schwammstadt-Prinzip dient nicht nur der Wasserspeicherung, sondern fördert auch die Entwicklung gesunder Wurzelsysteme, die für die Bäume essenziell sind.

Reaktionen der Bäume auf Klimastress

Einsichten aus dendrochronologischen Untersuchungen zeigen, dass verschiedene Baumarten unterschiedlich auf Trockenstress reagieren. Während 23 Scheinakazien in Hamburg einen Wachstumsrückgang in sehr trockenen Jahren verzeichneten, erholten sie sich schnell im Folgejahr. Im Gegensatz dazu leiden ältere Stieleichen an urbanen Standorten aufgrund mangelhafter Wasserverfügbarkeit stärker unter Trockenstress als ihre jüngeren Pendants, die noch nicht ausreichend etabliert sind.

Dagegen zeigen andere Baumarten wie die 26 Bergahornbäume eine signifikante Wachstumsminderung in trockenen Phasen. Diese Daten verdeutlichen die wichtige Rolle, die Resilienz und Anpassung in der Stadtbaum-Pflege spielen. Die Bundesregierung hat in diesem Zusammenhang die Deutsche Anpassungsstrategie an den Klimawandel (DAS) ins Leben gerufen, um ein übergreifendes Rahmenwerk zur Klimaanpassung zu schaffen. Der zweite Fortschrittsbericht zur DAS bezieht sich auf die Verknüpfung von Klimawirkungen und Handlungsfeldern in Deutschland, was das umfassende Engagement in der Klimafolgenanpassung unterstreicht umweltbundesamt.de.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Wien innovative Strategien zur Bewässerung und Pflege seiner Stadtbäume implementiert, um ihre Vitalität trotz der Herausforderungen des Klimawandels zu sichern. Auch die Forschung zur Resilienz und Anpassung von Baumarten wird in die städtische Planung integriert, um den Anforderungen einer sich verändernden Umwelt gerecht zu werden. Diese Maßnahmen sind nicht nur lokal, sondern stellen auch einen wertvollen Teil der globalen Diskussion um klimafreundliche Stadtentwicklung dar, wie sie auf umweltbundesamt.de erläutert wird.

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OrtWien, Österreich
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