Wanderung endet tödlich: Deutscher stürzt 120 Meter in Tirols Berge

Ein 49-jähriger Wanderer in Tirol stürzt 120 Meter in den Tod, während eine 23-Jährige schwer verletzt aus der Tiefe geborgen wird.
Ein 49-jähriger Wanderer in Tirol stürzt 120 Meter in den Tod, während eine 23-Jährige schwer verletzt aus der Tiefe geborgen wird. (Symbolbild/DNAT)

Wanderung endet tödlich: Deutscher stürzt 120 Meter in Tirols Berge

Thiersee, Tirol, Österreich - Ein schwerer Wanderunfall ereignete sich am vergangenen Samstag im Mangfallgebirge, in der Gemeinde Thiersee, Tirol. Ein 49-jähriger Deutscher unternahm eine Wanderung auf einem nicht markierten Steig östlich der Teufelskanzel, als er etwa 120 Meter in steiles, felsdurchsetztes Gelände stürzte und noch an der Unfallstelle verstarb. Ein zufällig anwesender Wanderer bemerkte den Absturz und informierte sofort einen nahegelegenen Almwirt, der umgehend die Rettungskette in Gang setzte. Der Notarzt des Notarzthubschraubers „Heli 3“ konnte nur noch den Tod des Verunglückten feststellen. Die Bergung des Verstorbenen erfolgte mit Hilfe eines Polizeihubschraubers, woraufhin die Tragödie noch tiefer in das Bewusstsein der Wanderer eindrang. Diese traurige Nachricht wird durch die derzeitigen Sicherheitsbedenken in den Tiroler Bergen verstärkt, die angesichts der steigenden Zahl an Unfällen ein großes Thema ist.

Ein weiterer Vorfall ereignete sich am 31. Mai 2025, als eine 23-jährige deutsche Wanderin am Hechenberg über dem Innsbrucker Stadtteil Kranebitten in Schwierigkeiten geriet. Die Wanderin hatte sich verstiegen und hing an einem Felsabsatz, sechs Meter über einem Wanderweg. Zwei zufällig vorbeikommende Bergsteiger, ein 29-jähriger Österreicher und eine 27-jährige Dänin, bemerkten die kritische Situation und versuchten, einen Notruf abzusetzen. In der Folge stürzte die Wanderin ab, und die Bergsteiger wurden durch den Sturz mitgerissen. Glücklicherweise blieben sie in dichten Bergkiefern hängen, was einen weiteren Absturz ins Tal verhinderte. Die Route von Kranebitten zum Gipfel des Hechenbergs gilt als schwierig.

Rettungsaktionen und Verletzungen

Die Rettungsaktion für die drei Involvierten war komplex und umfasste den Polizeihubschrauber „Libelle“, den Notarzthelikopter „Martin 2“, die Bergrettung Innsbruck sowie Alpinpolizisten. Alle drei Personen wurden zu einem Zwischenlandeplatz ausgeflogen, wobei die 23-jährige Wanderin schwere Verletzungen erlitt und ins Krankenhaus Innsbruck geflogen werden musste. Diese Vorfälle weisen auf die akuten Gefahren hin, die das Bergwandern, insbesondere in schwierigem Gelände, mit sich bringt.

Die Analyse der DAV-Bergunfallstatistik zeigt, dass Wandern die beliebteste Bergsportdisziplin bleibt. Im Jahr 2022 wurden 384 Mitglieder von Unfällen betroffen, wobei 17 Todesfälle registriert wurden. Die Unfallquote liegt im Verhältnis zu den 1,4 Millionen DAV-Mitgliedern bei einem Unfall oder Notfall auf 1128 Mitglieder. Die Zahl der tödlichen Unfälle bleibt im Vergleich zu früheren Jahren relativ niedrig: 35 Tote wurden 2022 verzeichnet, was im Einklang mit der allgemeinen Sicherheitslage in den Bergen steht. Unfälle durch Ausrutschen auf (Alt-)Schneefeldern, die besonders im Frühjahr häufig vorkommen, machen zwar einen signifikanten Teil der Unfälle aus, doch führen zunehmend höhere Temperaturen und das Auftauen des Permafrosts zu weiteren Risiken wie Stein- und Eisschlag.

Die jüngsten Vorfälle in Tirol unterstreichen somit sowohl die abwechslungsreiche Schönheit der Berglandschaften als auch die Gefahren, die mit Bergwanderungen verbunden sind, besonders in anspruchsvollem Gelände. Umso wichtiger ist es, sich gut vorzubereiten und die geeignete Sicherheitsausrüstung mitzuführen, um derartige Tragödien zu vermeiden.

Für weitere Informationen zu den tragischen Vorfällen in Tirol und den aktuellen Bergunfallstatistiken können die Artikel von oe24, Merkur und bergundsteigen konsultiert werden.

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OrtThiersee, Tirol, Österreich
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