Nachdem die Wahllokale in Österreich um 17 Uhr geschlossen wurden, deuteten erste Prognosen auf einen klaren Sieg der FPÖ hin, die im Alpenland als die "Blauen" bekannt ist. Die rechtspopulistische Partei unter Parteichef Herbert Kickl konnte bei den landesweiten Wahlen erstmals den ersten Platz erreichen, mit 25,5 Prozent der Stimmen. Dies bedeutete einen deutlichen Anstieg von acht Prozent im Vergleich zu den EU-Wahlen 2019. Die Volkspartei folgte auf dem zweiten Platz mit knapp einem Prozent Unterschied.
Themen, von denen die FPÖ profitierte
Bei der Europawahl in Österreich dominierten zwei Hauptthemen: Sicherheit aufgrund des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine und Zuwanderung. Diese Themen führten dazu, dass 44 Prozent der Wähler vor der Stimmabgabe über sie diskutierten. Die FPÖ konnte auch von der zunehmenden Europa-Kritik profitieren, da fast die Hälfte der Wahlberechtigten ein negatives Bild der Europäischen Union hatten. Diese Stimmungsumschwünge haben dazu beigetragen, dass die FPÖ an Unterstützung gewonnen hat.
Veränderung der Wählerströme
Ein beträchtlicher Teil der enttäuschten ÖVP-Wähler wandte sich von ihrer Partei ab und unterstützte stattdessen die FPÖ. Etwa 25 Prozent der ÖVP-Wähler von 2019 gaben der FPÖ ihre Stimme, während weitere neun Prozent der Volkspartei-Wähler ganz zu Hause blieben. Dieser Wechsel der Wähler beeinflusste maßgeblich das Endergebnis der Wahlen.
Ausblick auf die Nationalwahlen im Herbst
Das Ergebnis der EU-Wahlen lässt Rückschlüsse auf die bevorstehenden Nationalwahlen im Herbst zu. Die FPÖ hat gezeigt, dass sie an erster Stelle stehen kann, und ihre Erfolge werden den Wahlkampf für die Nationalratswahl im September maßgeblich prägen. Dieser Sieg der FPÖ stellt die politische Landschaft in Österreich auf den Kopf und weist auf eine spannende Nationalratswahl hin.
