Die Künstler:innen-Vereinigung „KunstVorarlberg“ startet am 23. November 2024 ihre diesjährige Ausstellung „Kleine Formate“ in der Villa Claudia in Feldkirch. Dies ist bereits die dritte Auflage dieser Serie, die 2019 und 2021 stattfand. Die Kuratorin May-Britt Nyberg, eine in Feldkirch lebende dänische Künstlerin, hat das Format initiiert und stellt die Werke vor, die die Dimensionen von 25 mal 25 mal 25 Zentimetern nicht überschreiten dürfen.
Insgesamt haben 31 Künstler:innen an dieser spannenden Initiative teilgenommen. Trotz ihrer kleinen Größe bieten die Werke reichlich Raum für kreative Ausdrucksformen und regen die Betrachter zum Nachdenken an. Kleinformatige Kunstwerke können oft intensiver wirken und stellen die Kunstschaffenden vor die Herausforderung, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren.
Vielseitige Ausdrucksformen
Ein bemerkenswerter Aspekt kleiner Formate ist die Vielseitigkeit der verwendeten Materialien. Die ausgestellten Arbeiten werden aus unterschiedlichsten Techniken und Medien geschaffen, darunter Malerei, Fotografie, Zeichnung und Plastik. Diese Vielfalt ermöglicht es den Künstler:innen, ihre Ideen auf kreative Weise umzusetzen. Viele nutzen kleinere Formate, um neue Techniken auszuprobieren oder skizzenhaft zu arbeiten, was zu einem innovativen Umgang mit Materialien führen kann.
Besonders auffällig ist, dass kleine Exponate nicht nur erschwinglicher sind, sondern auch in privaten Haushalten wenig Platz beanspruchen. Dadurch wird Kunst zugänglicher und erreicht die Menschen, wodurch die Kluft zwischen Kunst und Alltag überbrückt wird.
Die Werke der Ausstellung zeigen eindrucksvoll, wie unterschiedlich Künstler:innen mit dem Thema umgehen. Dorothea Rosenstock aus der Schweiz präsentiert ihre Serie „Farberinnerungen“, die Baumwollgewebe mit Papierfäden kombiniert. Sie erklärt, dass der Einsatz von Gewebe die Grundlage für ihre Malerei bildet.
Das Künstlerduo Bildstein/Glatz zeigt eine Werkreihe, die Materialien aus früheren Projekten integriert und zum Nachdenken über Vergänglichkeit anregt. Die Assemblagen reflektieren den prozesshaften Charakter der Kunst und schaffen eine Momentaufnahme des kreativen Schaffens.
Birgit Konzett aus Bregenz nutzt in ihrer Arbeit zusammengeknüllte Plastikdecken, die sie mit Acrylfarbe und Tusche bemalt. Ihre Ausstellung mit dem Titel „Hommage an die Ewigkeit“ soll einem flüchtigen Alltagsgegenstand eine tiefere Bedeutung verleihen.
Der Fotograf Ivo Vögel hat interessante Einblicke in das Thema „Campingplatz“ eingefangen und dabei die ruhigen Winterphasen betrachtet. Sein Blick für Details und die charmanten Aspekte leerer Stellplätze unterstreichen die Besonderheit dieser wiederentdeckten Lebenswelt.
May-Britt Nyberg, die Kuratorin, stellt ihre skulpturalen „Flachfische“ aus, die aus Wegwerfmaterialien gefertigt sind und auf die Herausforderungen des Klimawandels hinweisen. Ihr künstlerisches Schaffen reflektiert persönliche und gesellschaftliche Themen, indem sie die Betrachter zum Umdenken anregt.
KunstVorarlberg fördert durch diese Ausstellung nicht nur individualisierte Kunstschaffende, sondern schafft auch einen Raum für kreative Erneuerung. Insgesamt zeigen die präsentierten Künstler:innen eine beeindruckende Bandbreite an Talenten und Ideen. Weitere Informationen zur Ausstellung, die bis zum 5. Januar 2025 zu sehen ist, finden sich auf der Website von KunstVorarlberg hier.