Tödliche Angriffe im Gazastreifen: Hilfsgüter trotz Chaos verteilt!

Im Gazastreifen starben zahlreiche Menschen bei Konflikten. 108 UN-Lkw lieferten Hilfsgüter trotz gewaltsamer Auseinandersetzungen.
Im Gazastreifen starben zahlreiche Menschen bei Konflikten. 108 UN-Lkw lieferten Hilfsgüter trotz gewaltsamer Auseinandersetzungen. (Symbolbild/DNAT)

Tödliche Angriffe im Gazastreifen: Hilfsgüter trotz Chaos verteilt!

Gazastreifen, Palästina - Im Gazastreifen hat sich die Lage erneut zugespitzt, nachdem bei einem erneuten Vorfall in der Nähe einer Verteilstelle für humanitäre Hilfsgüter zahlreiche Menschen starben. Laut palästinensischen Angaben wurden mehr als 28 Personen durch Schüsse der israelischen Armee getötet, während in Khan Younis zudem zehn weitere Menschen Opfer israelischer Angriffe wurden. Diese Gewaltausschreitungen ereigneten sich am 11. Juni 2025, am gleichen Tag, als die Gaza Humanitarian Foundation (GHF) von einer erfolgreichen Verteilung von Hilfsgütern berichtete.

Die israelische Armee äußerte sich zunächst nicht zu den Vorfällen, jedoch gab sie an, Warnschüsse in Richtung „verdächtiger“ Personen abgegeben zu haben, um diese auf Abstand zu halten. Am vorhergehenden Dienstag, dem 10. Juni, starben bereits 17 Menschen an einer GHF-Hilfsstation in Rafah, was die bereits angespannte Lage weiter verschärfte. Trotz dieser Vorfälle erklärte die GHF, dass die Verteilung der Hilfsgüter am Mittwoch ohne Zwischenfälle verlaufen sei.

Humanitäre Hilfe und Sicherheitsfragen

Die GHF hat in den vergangenen Wochen mit der Verteilung humanitärer Hilfe an die palästinensische Bevölkerung begonnen. Bis heute hat die Organisation rund 16 Millionen Mahlzeiten an Bedürftige ausgegeben. Die Hilfsgüter werden über den Grenzübergang Kerem Shalom ins Gazaprojekt, wobei mehr als 100 Lastwagen mit Lebensmitteln und weiteren Gütern aus den Beständen der Vereinten Nationen und der internationalen Gemeinschaft in den Gazastreifen gefahren sind.

Für die Sicherheit der Lieferungen ist die GHF besonders sensibilisiert. Die Stiftung hat erstmals direkt an Palästinenser verteilt, indem sie diese Maßnahmen außerhalb der regulären Verteilzentren durchführte, um diese zu entlasten. Rund 20 Lkw wurden für diese Lieferung eingesetzt, wobei palästinensische Helfer tatkräftig mitwirkten. Dennoch gibt es immer wieder Berichte über Schüsse in der Nähe der GHF-Verteilzentren, was zu Unsicherheit und Chaos führt. Man berichtet von fünf weiteren Toten in der Nähe zweier solcher Zentren, während Israel diese Vorfälle als Warnschüsse bezeichnet.

Kritik an der Verteilung

Die GHF ist jedoch nicht unumstritten. Kritiker warnen, dass die humanitäre Hilfe der Hamas zugutekommen könnte. Um diese Aneignung zu verhindern, wurde die GHF als alternative Verteilungsstruktur eingerichtet. Außerdem befindet sich der Großteil der GHF-Verteilzentren in Gebieten, zu denen Medien keinen Zugang haben, was die Überprüfung von Angaben zu Opfern und Schusswechsel erschwert. Die israelische Armee hat mehrfach betont, dass bei allen Angriffen keine Zivilisten getroffen werden sollten, was aber immer wieder durch Berichte von Todesopfern in der Zivilbevölkerung in Frage gestellt wird.

In dieser angespannten Lage wurde auch der militärische Kommandant der Hamas, Mohammed al-Sinwar, identifiziert. Seine Leiche wurde in einem Tunnel unter dem Europäischen Krankenhaus in Khan Younis gefunden. Al-Sinwar war am 13. Mai während eines israelischen Luftangriffs getötet worden, was die Spannungen im Gaza-Konflikt weiter verschärfte.

Die anhaltenden Zuspitzungen zwischen Israel und der Hamas rufen viele internationale Reaktionen hervor. So berichtete der Tagesschau von den verheerenden Auswirkungen des Konflikts auf die Zivilbevölkerung im Gazastreifen, der mittlerweile über 2,3 Millionen Menschen beherbergt. Die chronischen Auseinandersetzungen zwischen Israel und den Palästinensern haben eine lange Geschichte, die bis in die frühen 2000er Jahre zurückreicht, wie im Tagesspiegel dargelegt.

Die aktuelle Situation verdeutlicht den dringenden Bedarf an humanitärer Hilfe in einer Region, die von Konflikten und Gewalt geprägt ist. Laut UNO wären täglich mindestens 500 bis 600 Lastwagenladungen notwendig, um den gesteigerten Bedarf zu decken, was die Herausforderung für humanitäre Organisationen noch komplizierter macht.

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OrtGazastreifen, Palästina
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