Syrien führt Burkini-Zwang ein – Frauen empört über neue Badeordnung!

In Syrien müssen Frauen künftig an Stränden Burkinis tragen. Diese Regelung sorgt für Empörung und wirft Fragen zur Frauenrechte auf.
In Syrien müssen Frauen künftig an Stränden Burkinis tragen. Diese Regelung sorgt für Empörung und wirft Fragen zur Frauenrechte auf. (Symbolbild/DNAT)

Syrien führt Burkini-Zwang ein – Frauen empört über neue Badeordnung!

Syrien - In Syrien müssen Frauen ab sofort an öffentlichen Stränden Burkinis oder konservative Badebekleidung tragen. Diese Regelung wurde in einer jüngsten Erklärung des Tourismusministeriums bekannt gegeben und soll sicherstellen, dass die Badebekleidung die „moralischen Grundsätze“ und religiösen Empfindlichkeiten aller Glaubensrichtungen respektiert. Die Übergangsregierung, die nach dem Sturz von Bashar al-Assad an die Macht kam, besteht größtenteils aus der islamistischen Gruppe Haiat Tahrir al-Sham. Unter ihrer Herrschaft wurden bereits zahlreiche Einschränkungen in den Rechten von Frauen und Minderheiten eingeführt, was in der Bevölkerung auf Empörung stößt. In Resorts und an Schwimmbädern bleibt das Tragen von ‚westlicher‘ Badebekleidung, wie Bikinis, jedoch weiterhin erlaubt, was zu einer gewissen Unterscheidung führt.

Die neue Vorschrift, die als Rücksichtnahme auf gesellschaftliche Moralvorstellungen gerechtfertigt wird, trifft auf heftigen Widerstand. Ein 26-jähriger Mann äußerte, die Entscheidung sei ein Versuch, einer pluralistischen Gesellschaft ein einheitliches Verhaltens- und Bekleidungsmodell aufzuzwingen. Eine Frau aus Damaskus kritisierte die neue Regel und stellte die moralischen Überlegungen des Staates infrage, was zeigt, dass die Meinungen innerhalb der Bevölkerung differieren.

Historischer Kontext der Frauenrechte in Syrien

Der rechtliche Status der Frauen im modernen Nahen Osten, einschließlich Syrien, hat sich im Laufe des 20. Jahrhunderts gewandelt. Während feministische Organisationen in der Region oft klein und mit begrenztem Einfluss auf den politischen Prozess sind, wurde in der Vergangenheit vereinzelt durch männliche politische Eliten eine Modernisierung angestoßen, die auch Frauenrechte betraf. Allerdings profitieren vor allem Analphabetinnen und Frauen in ländlichen Gemeinschaften selten von diesen rechtlichen Verbesserungen. Im Gegensatz dazu verfügten muslimische Frauen im Mittelalter über Rechte, die westlichen Frauen erst später gewährt wurden, wie beispielsweise das Recht auf Eigentum und Vertragsabschlüsse.

Aktuelle Entwicklungen, wie die neuen Badebekleidungsregeln, scheinen den Einfluss des islamischen Fundamentalismus zu verstärken, der seit den 1970er Jahren die Fortschritte in den Frauenrechten bedroht. Fundamentalisten fordern oft die Rückkehr zu traditionellen Geschlechterrollen und versuchen, Frauen die Rechte zu entziehen, die in den letzten Jahrzehnten erkämpft wurden. Dieses Spannungsfeld zwischen Modernisierung und Rückentwicklung ist ein ständiger Kampf in vielen Teilen des Nahen Ostens.

Im Iran beispielsweise erlitten viele Frauenrechte nach der islamischen Revolution einen Rückschritt. Dennoch zeigen viele Frauen in der Region eine große Kraft und Entschlossenheit, ihre Rechte einzufordern, selbst wenn sie oft mit erheblichen Widerständen konfrontiert sind. Der rechtliche Status und die gesellschaftliche Stellung der Frauen im Nahen Osten bleiben ein umkämpftes Terrain, das ständig im Wandel ist.

In Anbetracht dieser historischen Zusammenhänge zeigt sich, dass die neuen Regelungen in Syrien nicht isoliert betrachtet werden können, sondern Teil eines größeren Mosaiks in der komplexen Realität der Frauenrechte im Nahen Osten sind. Die gesellschaftliche Reaktion auf diese Regelungen wird einen Schlüssel zum Verständnis der Möglichkeiten und Herausforderungen für die Rechte von Frauen in der Region bieten.

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OrtSyrien
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