Die steirische Wirtschaft steht vor einem ernsthaften Dilemma. Der Präsident der Wirtschaftskammer Steiermark, Josef Herk, warnte eindringlich, dass „Österreich ein Problem“ hat. Das kürzlich veröffentlichte Wirtschaftsbarometer zeigt, dass über 76 Prozent der Unternehmer die hohen Lohn- und Energiekosten als wesentliche Wachstumsbremsen einstufen. Diese Tatsachen führten dazu, dass viele Unternehmen zögerlich bei Investitionen sind und die Aussichten für 2025 düster erscheinen – rund 30 Prozent der Unternehmer rechnen mit Arbeitsplatzabbau. Wie ORF Steiermark berichtete, wurden Maßnahmen gefordert, um die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern, vor allem durch eine Senkung der Lohnnebenkosten und eine Preisdeckelung bei den Energiepreisen.
Die Zahlen sprechen eine klare Sprache. Laut den Umfragewerten des Wirtschaftsbarometers belief sich der Ist-Stand auf alarmierende -73,6 Punkte, während die Erwartungen für 2025 bei -51,9 Punkten liegen. Ein negativer Trend ist deutlich erkennbar, wobei die Mehrheit der 720 befragten Unternehmen die Steigerung der Arbeitskosten als großen Nachteil für den Standort sieht. Auch die Unsicherheiten und der Fachkräftemangel tragen zur pessimistischen Stimmung bei. MeinBezirk hebt hervor, dass große Unternehmen besonders betroffen sind, während Ein-Personen-Unternehmen etwas optimistischer in die Zukunft blicken.
Dringende politische Maßnahmen gefordert
Die Situation ist derart angespannt, dass ohne geeignete politische Maßnahmen kurzfristig keine Trendwende in Sicht ist, warnt auch der Direktor der Wirtschaftskammer, Karl-Heinz Dernoscheg. Eine geforderte Lösung ist ein Steuerbonus für Lohnerhöhungen, um die Lohnkostendynamik zu dämpfen, sowie die Einführung einer energiepolitischen Preisdeckelung. Darüber hinaus wird eine Investitionsprämie und ein umfassendes Baupaket gefordert, um der Wirtschaft neuen Schwung zu verleihen. Die Unternehmer sind sich einig: Es „braucht endlich Taten statt Worte“. Nur so könnte die steirische Wirtschaft aus der aktuellen Krise herausfinden und eine Erholung einleiten, die für alle Beteiligten von Bedeutung ist.
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