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Ein erschreckender Vorfall ereignete sich im August 2022 bei einem Rennen in Reichenau, Bezirk Feldkirchen, als ein Rennauto von der Strecke abkam, die Absperrgitter durchbrach und in die Menge der Zuschauer raste. In diesem schrecklichen Unfall wurden zwölf Menschen zum Teil schwer verletzt. Die Versicherung des Veranstalters, die aufgrund der hohen Schadenssumme von 130.000 Euro Klage beim Landesgericht Klagenfurt einreichte, wollte den Rennfahrer zur Verantwortung ziehen. Doch das Gericht entschied nun, dass der Fahrer nicht haftet, wie die Berichterstattung von kaernten.ORF.at zeigt.
Die Versicherung argumentierte, dass der Fahrer einen "gravierenden Fahrfehler" beging, indem er nach der Zieldurchfahrt zu spät bremste und sogar beschleunigte. Zudem wurde ihm vorgeworfen, am Fahrzeug Manipulationen vorgenommen zu haben. Richterin Laura Rausch wies jedoch die Klage zurück und stellte fest, dass der Fahrer einen typischen Fahrfehler gemacht habe – die Handbremse war zu lange angezogen, was zu einem Übersteuern des Fahrzeugs führte. Laut Gericht sei dies kein ausreichender Grund für eine Haftung, da solche Fehler im Motorsport häufig vorkommen, wie die Kleine Zeitung berichtete.
Gerichtliche Entscheidung und mögliche Berufung
Das Gericht stellte klar, dass im Motorsport typische Fahrfehler nicht als objektive Sorgfaltswidrigkeit gewertet werden können. Auch wenn der Rennfahrer einen Fehler machte und Manipulationen am Fahrzeug nicht nachweisbar waren, wurde entschieden, dass die Klage unbegründet sei. Das Urteil ist jedoch noch nicht rechtskräftig, und die Klägerin hat die Möglichkeit, Berufung beim Oberlandesgericht Graz einzulegen. Der Ausgang dieser Entscheidung könnte weitreichende Folgen für zukünftige Schadensfälle im Motorsport haben.
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