Skandalöse Enthüllungen: Habsburgerin Leopoldine und ihr Tragödien-Schicksal

Eine neue Dokumentation beleuchtet die Rolle von Maria Leopoldine von Österreich in der Entstehung Brasiliens und Gerüchte um ihren Tod.
Eine neue Dokumentation beleuchtet die Rolle von Maria Leopoldine von Österreich in der Entstehung Brasiliens und Gerüchte um ihren Tod. (Symbolbild/DNAT)

Rio de Janeiro, Brasilien - Eine neue Dokumentation beleuchtet das faszinierende und tragische Leben von Maria Leopoldine Josepha Caroline von Österreich, die als Kaiserin von Brasilien in die Geschichte einging. Die Aufzeichnungen über die Habsburger, eine der einflussreichsten dynastischen Familien Europas, enthüllen sowohl politi-sche als auch persönliche Aspekte der Ära. Wie oe24.at berichtet, wird die Dokumentation mit dem Titel „Universum History Leopoldina Habsburg – Die Geburt des modernen Brasilien“ am 6. Juni um 23.41 Uhr auf ORF2 ausgestrahlt.

Leopoldine war nicht nur Teil einer politischen Heiratsallianz, arrangiert auf Wunsch von Metternich, sondern gilt auch als „Mutter der Nation“ Brasiliens. Mit gerade einmal 20 Jahren heiratete sie den portugiesischen Kronprinzen Dom Pedro, der später Kaiser von Brasilien wurde. Die Hochzeit fand 1817 in der Augustinerkirche in Wien statt, wobei Dom Pedro nicht persönlich anwesend war. Ihre Reise nach Brasilien nach einer langen Schiffsreise war von Hoffnungen auf eine harmonische Zukunft geprägt.

Der Aufstieg zur Kaiserin

Leopoldine, die als hochgebildet galt und ein großes Interesse an Naturwissenschaften hatte, übernahm eine bedeutende Rolle in der politischen Landschaft Brasiliens. Ihr Einfluss war insbesondere während der Unabhängigkeitsbewegung von Portugal spürbar, als Dom Pedro am 7. September 1822 die Unabhängigkeit ausrief. Dies sorgte für Überraschung und verärgerte die europäische Politik. Angetrieben von Leopoldines Ratschlägen, die ihn ermutigte mit den Worten „Der Apfel ist reif. Pflücke ihn“, wagte Pedro die entscheidenden Schritte zur Gründung des brasilianischen Kaiserreichs.

Die Ehe begann zunächst vielversprechend, wobei Leopoldine Dom Pedro als „schön wie Adonis“ bezeichnete. Ihr Einfluss auf die politischen Entscheidungen ihres Mannes war jedoch nicht ohne Herausforderungen. Im Laufe der Jahre verschlechterte sich das Verhältnis zwischen den beiden erheblich, insbesondere nachdem Dom Pedro mehrere Seitensprünge hatte. Eine bürgerliche Geliebte wurde zur „ersten Hofdame der Kaiserin“ ernannt und die zunehmend unglückliche Ehe führte zu Spannungen und Konflikten.

Wachsende Spannungen und tragisches Ende

Wie habsburger.net feststellt, war Leopoldine nicht nur politisch, sondern auch emotional belastet. Es wird behauptet, dass Dom Pedro sie körperlich misshandelt hat, eine Tatsache, die von Historikern und Forschungsergebnissen aus dem Jahr 2012 teilweise untermauert wird. Gerüchte über die Umstände ihres Todes, der nach einer Fehlgeburt im Dezember 1826 eintrat, stellen Dom Pedro als verantwortlichen Täter dar. Die Forschung zeigt jedoch, dass Leopoldine tatsächlich an einer Infektion starb.

Die Dokumentation, die von Katharina Heigl produziert wurde und eine Koproduktion von SATEL Film, ORF und ZDF Arte darstellt, erforscht diese spannenden und oft tragischen Aspekte von Leopoldines Leben. Historische Reenactments und dokumentarische Aufnahmen werden kombiniert, um ihre Erfahrungen zu beleuchten. Fanny Altenburger spielt Leopoldina, während Erwin Steinhauer Pedro II. verkörpert. Diese Aufbereitung zeigt die Auswirkungen von patriarchalen Strukturen in der Gesellschaft und thematisiert auch die Verbindung zwischen Österreich und der brasilianischen Unabhängigkeit.

Leopoldines Einfluss auf die brasilianische Geschichte bleibt unbestritten. Sie wird nicht nur als unterdrückte Frau dargestellt, sondern ihr Erbe als „Mutter der Nation“ lebendig gehalten. Ihre Gesundheitsprobleme und schließlich ihr Tod führten zu einem politischen Umbruch, in dessen Folge Pedro II. den Thron erbte und die Nation in eine neue Ära führte. Ihre Geschichte, die tief in den Annalen der Habsburger verankert ist, wird am 6. Juni im Rahmen der Dokumentation weiter erforscht und gewürdigt, wie tv.orf.at berichtet.

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Ort Rio de Janeiro, Brasilien
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