
Ein schwerer Vorfall überschattet die Stadt Wels, wo ein Mitarbeiter des Magistrats während einer Feier as Adolf Hitler auftrat. Bei dem Sommerfest Anfang Juli, an dem Hunderte Rathaus-Mitarbeiter teilnahmen, wurde ein Bild aufgenommen, das zeigt, wie der offensichtlich betrunkene Beamte mit einem Oberlippenbärtchen und einem akkuraten Seitenscheitel, ganz im Stile des Nazi-Diktators, posiert. Laut der Welser Initiative gegen Faschismus (Antifa), die das Bild erhielt, kursierte dieses bereits mehrere Monate im Magistrat, ohne dass ernsthafte Konsequenzen gezogen wurden. Antifa-Vorsitzender Werner Retzl äußerte empörte Kritik und betonte, es sei beschämend, dass ein öffentlich Bediensteter, selbst nach ein paar Getränken, nicht erkennen würde, was für ein widerliches Verhalten dies darstellt, wie auch die Krone berichtete.
Eine Untersuchung wurde zwar eingeleitet, nachdem der Magistratsdirektor Peter Franzmayr von dem Vorfall gehört hatte. Der betroffene Beamte rechtfertigte sein Verhalten damit, dass er zu diesem Zeitpunkt stark betrunken war. Dies wurde von seinen Kollegen bestätigt. Franzmayr teilte mit, dass der Mitarbeiter einen dienstrechtlichen Verweis erhalten hat und sich einer Alkoholberatung unterziehen musste, die er erfolgreich absolviert hat. Zudem wird er als Teil der Untersuchungen einvernommen. Es bleibt jedoch ungewiss, wer für das Anbringen des Barts und das Zurechtrichten des Scheitels verantwortlich war, da die Feier unter dem Motto "Mexiko" stand und viele Besucher mit ähnlichen Accessoires erschienen waren, so Heute.
Dieser Vorfall ist nicht der erste seiner Art: Bereits im September wurde ein höherer Beamter des Magistrates angeklagt, bei einer Hochzeitsfeier den Hitlergruß gezeigt und ausländerfeindliche Parolen gegrölt zu haben. Eine interne Untersuchung zu diesem Vorfall wurde eingestellt, jedoch läuft noch eine Ermittlung der Staatsanwaltschaft. Der Welser Bürgermeister Andreas Rabl (FPÖ) steht erneut in der Kritik, da es den Anschein hat, dass er wiederholt in Fällen von rechtsextremen Verhalten in der Behörde versagt hat.
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