Schockierender Misshandlungsfall: Zivilprozess gegen NÖ Jugendhilfe läuft!

Schockierender Misshandlungsfall: Zivilprozess gegen NÖ Jugendhilfe läuft!
Krems, Österreich - Am Landesgericht Krems steht ein Zivilprozess im Fokus, der sich mit einem schwerwiegenden Misshandlungsfall eines 15-jährigen Buben aus dem Waldviertel beschäftigt. Dabei verlangt der Kläger, vertreten durch seinen Anwalt Timo Ruisinger, eine Schadenersatzsumme von insgesamt 180.000 Euro. Diese setzt sich aus 150.000 Euro Schmerzengeld und 30.000 Euro für zukünftige Schadenersatzansprüche zusammen. Die Klage beruht auf dem NÖ Kinder- und Jugendhilfegesetz, wobei das Land Niederösterreich als Träger der Kinder- und Jugendhilfe in der Verantwortung steht. Die Vorwürfe sind alarmierend: Der Bub soll in eine Hundebox gesperrt und im Rahmen von Misshandlungen gequält worden sein. Dies berichtet 5min.
Im Zentrum des Verfahrens stehen zwei Sozialarbeiter der Bezirkshauptmannschaft Waidhofen an der Thaya, die sich wegen möglicher Pflichtverletzungen verantworten müssen. Trotz Warnsignalen von Schule und Klinik fanden zwischen Oktober und November 2022 unangekündigte Hausbesuche statt. Das Land Niederösterreich bestreitet jedoch, gegen die Sorgfaltspflichten verstoßen zu haben und behauptet, alle gesetzlichen Vorgaben eingehalten zu haben. Der Vater des Buben, der seinen Sohn zuletzt im Mai 2022 gesehen hatte, kritisierte die mangelnde Information durch die Jugendhilfe und berichtete von der körperlichen Gesundheit seines Kindes vor dem Vorfall. Er wurde erst kurz vor der Einlieferung seines Sohnes ins Krankenhaus über die Situation informiert. Diese schwierige Lage hat auch Auswirkungen auf die aktuellen Lebensumstände: Der Jugendliche lebt mittlerweile wieder bei seinem Vater.
Schwerwiegende Misshandlungen und rechtliche Konsequenzen
Am 22. November 2022 wurde der Bub in akuter Lebensgefahr, mit einer derart niedrigen Körpertemperatur von 26,8 Grad, ins Krankenhaus eingeliefert. Bereits zuvor waren Hinweise auf Misshandlungen erheblich. Die Mutter des Jungen sowie ihre damalige Freundin wurden in einem Strafverfahren verurteilt: die Mutter zu 20 Jahren Haft wegen versuchten Mordes und Misshandlung, die Freundin zu 14 Jahren. Die Urteile sind rechtskräftig und verdeutlichen die Schwere der Taten, die eine bekannte Sozialarbeiterin unter Umständen hätten verhindern können. Dennoch wurde ein strafrechtliches Ermittlungsverfahren gegen die Sozialarbeiter im März 2023 eingestellt, wie meinbezirk.at berichtet.
Die Thematik der Kindesmisshandlung stellt nicht nur die betroffenen Kinder vor enorme Herausforderungen, sondern auch die Gesellschaft als Ganzes. Ärztinnen und Ärzte, die in den Bereichen Pädiatrie, Kinder- und Jugendpsychiatrie sowie anderen Fachrichtungen tätig sind, sehen sich immer wieder mit Fällen von Misshandlung, Vernachlässigung und Gewalt konfrontiert. Dies unterstreicht die Notwendigkeit einer funktionierenden Kinderschutzstruktur und der Bedeutung institutioneller Verantwortung in der Pflege und Unterstützung gefährdeter Kinder, wie bundesaerztekammer.de hervorhebt. Die Aufarbeitung solcher Fälle erfordert nicht nur juristische, sondern auch medizinische und soziale Expertise, um sicherzustellen, dass Kinder in ihrer Entwicklung geschützt werden.
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Ort | Krems, Österreich |
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