Rasante Tempo-Übertretungen: Fahranfänger im Geschwindigkeitsrausch!

Am 7. Juni 2025 berichtete KLiCK Kärnten über schwere Geschwindigkeitsübertretungen von Fahranfängern in Kärnten.
Am 7. Juni 2025 berichtete KLiCK Kärnten über schwere Geschwindigkeitsübertretungen von Fahranfängern in Kärnten. (Symbolbild/DNAT)

Spittal, Österreich - Am 7. Juni 2025 berichtete KLiCK Kärnten über zwei Geschwindigkeitsübertretungen von Fahrern mit Probeführerscheinen. Ein 18-jähriger Fahrer aus Spittal wurde auf der Mölltal Bundesstraße mit 158 km/h gemessen, während nur 100 km/h erlaubt waren. Ein noch schwerwiegenderer Verstoß erfolgte durch einen 19-jährigen Fahrzeuglenker aus Klagenfurt, der auf der Völkermarkter Straße mit 187 km/h fuhr – erlaubt waren an dieser Stelle lediglich 80 km/h. Dieser Fahrer musste seinen Probeführerschein abgeben (KLiCK Kärnten).

Diese Vorfälle verdeutlichen die Herausforderungen, denen sich Fahranfänger gegenübersehen, insbesondere in der kritischen Altersgruppe zwischen 18 und 24 Jahren. Laut ADAC sind diese Fahranfänger in fast einem Drittel aller Verkehrsunfälle verwickelt, doppelt so oft wie Autofahrende über 25 Jahre. Die Probezeit für Fahranfänger dauert zwei Jahre und beginnt mit der Erteilung der Fahrerlaubnis oder einer Prüfbescheinigung für begleitetes Fahren ab 17 Jahren. In diesem Zeitraum gelten bestimmte Vorschriften, die über die zwei Jahre hinausreichen können, insbesondere in Bezug auf Kfz-Versicherungen.

Unfallstatistiken und Risiken

Zusätzliche Informationen der ADAC Unfallforschung zeigen, dass junge Fahrer zwischen 18 und 24 Jahren mehr Unfälle im Straßenverkehr verursachen. Eine Analyse von 18.000 Datensätzen zwischen 2005 und 2020 ergab, dass 29 % der Unfälle von Fahrern in dieser Altersgruppe Alleinunfälle sind, ein deutlicher Anstieg im Vergleich zu 18 % bei älteren Fahrern. Häufige Ursachen sind überhöhte Geschwindigkeit, mangelnde Fahrpraxis und unabsichtliche Fahrbahnwechsel (ADAC Unfallforschung).

Besonders alarmierend ist, dass 76 % der Unfälle junger Fahrer außerorts auf Land- und Bundesstraßen geschehen. Diese Statistiken unterstreichen die Notwendigkeit größerer Sensibilisierung und verantwortungsvollen Fahrverhaltens unter jungen Fahrern, die oft nicht nur ihre eigene Sicherheit, sondern auch die Sicherheit anderer Verkehrsteilnehmer gefährden.

Fahranfänger im internationalen Vergleich

In verschiedenen europäischen Ländern gibt es spezifische Tempolimits für Fahranfänger. In Frankreich gelten 80 km/h außerorts, in Italien sind es 100 km/h auf Autobahnen, während Kroatien für Fahranfänger bis 24 Jahre ähnliche Einschränkungen hat. Im Gegensatz dazu existieren in Deutschland keine besonderen Tempolimits für Fahranfänger, jedoch können Geschwindigkeitsüberschreitungen zu Strafen und einer Verlängerung der Probezeit führen (ADAC).

Um die Sicherheit zu erhöhen, wurde das Programm „Begleitetes Fahren ab 17“ eingeführt, das jungen Fahrern in den ersten zwei Jahren wichtige Erfahrungen ermöglicht. Das Programm hat nachweislich positive Auswirkungen auf die Versicherungsprämien und kann helfen, die Zahl der Unfälle unter jungen Fahrern zu senken.

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Ort Spittal, Österreich
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