Polizei schießt auf Mann in psychischer Krise in Wien-Brigittenau

Polizei schießt auf Mann in psychischer Krise in Wien-Brigittenau
Wien-Brigittenau, Österreich - Am 16. Juni 2025 kam es in Wien-Brigittenau zu einem dramatischen Vorfall, bei dem ein 28-jähriger Serbe Polizeibeamte mit einem Küchenmesser bedrohte. Die Situation eskalierte, als der Mann auf die Ansprache der Beamten nicht reagierte und auch der Einsatz von Tasern keinen Erfolg brachte. In einem als lebensbedrohlich eingeschätzten Moment gab ein Polizeibeamter mehrere Schüsse ab, wodurch der Bedrohte lebensgefährliche Verletzungen erlitt. Umgehend leistete die Berufsrettung Wien eine medizinische Erstversorgung, bevor der Mann in ein Krankenhaus transportiert wurde.
Die Umstände seines Verhaltens könnten möglicherweise mit einer psychischen Krise zusammenhängen. Die Eltern des 28-Jährigen hatten zuvor den Notruf gewählt, da sie besorgt über das psychische Wohl ihres Sohnes waren und befürchteten, dass er sich selbst verletzen könnte. Solche Fälle sind nicht selten und werfen Fragen zur Ausrüstung und Ausbildung der Polizei im Umgang mit psychisch Erkrankten auf.
Herausforderungen für die Polizei im Umgang mit psychisch Erkrankten
Die statistischen Daten zeigen, dass Polizisten in Deutschland seit 2019 in 37 Fällen psychisch Erkrankte erschossen haben. Diese Zahlen verdeutlichen die Notwendigkeit, Beamte besser auf derartige Krisensituationen vorzubereiten. Experten warnen jedoch, dass es häufig an Geld und Personal fehlt, was eine umfassende Schulung erschwert, wie Tagesschau berichtet.
Einer der bekanntesten Fälle ist der von Oisín, der im Mai 2019 in Hamburg von der Polizei erschossen wurde, nachdem er in einem psychischen Ausnahmezustand auf Polizisten zuging. Die Polizei war alarmiert worden, nachdem seine Frau auf die psychischen Probleme ihres Mannes und auf mögliche Gefahren aufmerksam machte. Dieser tragische Vorfall hat die Diskussion über den Umgang mit psychisch Erkrankten in Deutschland angestoßen und führte zur Forderung nach verbindlichen Fortbildungsstandards.
Verbesserungsbedarf in der Ausbildung
Im Rahmen einer Tagung, die am 8. November 2023 an der Polizeiakademie Niedersachsen stattfand, wurde das Thema „Psychisch erkrankte Personen im Kontakt mit Polizei: Fokus und Perspektiven“ behandelt. Rund 200 Gäste nahmen an dieser Veranstaltung teil, bei der Experten aus Polizeipraxis, Psychologie, Rechtswissenschaft und Medizin ihre Erfahrungen und Erkenntnisse teilten. Carsten Rose, Direktor der Polizeiakademie Niedersachsen, betonte die Herausforderungen, vor denen Polizeibeamte bei solchen Einsätzen stehen.
In der Diskussion wurde auch die öffentliche Kritik an Polizeieinsätzen erörtert. Ein Schwerpunkt lag dabei auf der Notwendigkeit, besser zu erkennen, wenn eine Person mental instabil ist. Sowohl die Theorie als auch praktische Übungen zu diesen Themen sind fester Bestandteil des Studiums an der Akademie, um die Beamten auf solche kritischen Situationen besser vorzubereiten.
Die Vorfälle wie der in Wien am 16. Juni 2025 zeigen, dass dringender Handlungsbedarf besteht, um die Sicherheit sowohl der Polizisten als auch der Bürger in ähnlichen Krisensituationen zu gewährleisten. Es bleibt abzuwarten, welche Schritte unternommen werden, um die Ausbildung der Polizeibeamten weiter zu verbessern und tragische Vorfälle zu vermeiden.
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Ort | Wien-Brigittenau, Österreich |
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