Oettinger-Brauerei schließt Werk in Braunschweig: 150 Jobs in Gefahr!

Oettinger-Brauerei schließt Werk in Braunschweig: 150 Jobs in Gefahr!

Braunschweig, Deutschland - Die Oettinger-Brauerei hat bekannt gegeben, dass sie ihren Standort in Braunschweig bis zum Frühjahr 2026 schließen wird. Diese Entscheidung betrifft rund 150 Arbeitsplätze in der Herstellung und Abfüllung und ist das Ergebnis einer Kombination aus rückläufigem Bierabsatz, steigenden Produktionskosten und überalterten Anlagen. Die komplette Produktion soll künftig in Oettingen und Mönchengladbach fortgeführt werden. Mitarbeiter sollen, vorbehaltlich der Zustimmung des Betriebsrates, in eine Transfergesellschaft überführt werden, um die sozialen Folgen abzumildern, wie oe24 berichtet.

In den letzten Jahren ist der Bierkonsum in Deutschland kontinuierlich gesunken. Der durchschnittliche Pro-Kopf-Verbrauch hat in den letzten sieben Jahren um elf Liter abgenommen. Diese Abnahme wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst, darunter ein bewussterer Lebensstil, strengere Alkoholregelungen im Straßenverkehr und auch religiöse Überlegungen. Laut dem Deutschen Brauer-Bund ist die Anzahl der Brauereien seit 2020 um 93 auf 1.459 gesunken, mit Bayern als stark betroffenem Bundesland, wo besonders 50 Prozent der Brauereien in den letzten Jahren verloren gingen.

Gründe für die Schließung und Herausforderungen der Branche

Die Oettinger-Brauerei musste ihren Standort in Braunschweig schließen, da die Überkapazitäten und der Bierabsatz auf ein Niveau gesunken sind, das zuletzt vor über 20 Jahren verzeichnet wurde. Dies hat nicht nur die Oettinger-Brauerei betroffen, sondern ist ein deutliches Zeichen für die Herausforderungen in der gesamten Branche. Die COVID-19-Pandemie und die Energiepreiskrise haben den Rückgang des Bierkonsums zusätzlich verstärkt.

Ein wesentlicher Faktor sind die hohen Investitionen, die für die Transformation zur Klimaneutralität notwendig sind. Die Umstellung von Gas auf Strom und andere Maßnahmen stellen erhebliche finanzielle Belastungen dar. Diese Entwicklung wird durch steigende Herstellungskosten, die laut dem Deutschen Brauer-Bund etwa zehn bis 15 Prozent der Gesamtkosten ausmachen, weiter erschwert. Die Brauerei in Braunschweig wurde 1871 gegründet und ist auf eine umfassende Generalüberholung angewiesen, die in Anbetracht der aktuellen wirtschaftlichen Lage kaum durchführbar erscheint.

Auswirkungen auf die Mitarbeiter und die Region

Die Schließung wird auch Auswirkungen auf die lokale Wirtschaft haben. Während Teile der Logistik und Materialwirtschaft in Braunschweig bleiben sollen, steht der Verlust von 150 Arbeitsplätzen im Raum. Dies könnte die wirtschaftliche Situation in der Region weiter belasten, die ohnehin unter der allgemeinen Konsumzurückhaltung leidet.

Zusätzlich standen vor der Schließungsankündigung Warnstreiks an, die auf festgefahrene Tarifverhandlungen zurückzuführen sind. Im April 2025 war die Brauerei zudem Opfer einer Cyberattacke, die die interne Kommunikation störte, jedoch keinen Einfluss auf die laufende Produktion hatte, wie ovb-online berichtet.

Ein Blick auf die Statistiken zur Brauerei-Industrie zeigt, dass diese Entwicklungen nicht isoliert sind. Der kontinuierliche Rückgang der Bierproduktion und der Brauereien ist ein ernstzunehmendes Signal für die Branche. Weitere Informationen zu den aktuellen Entwicklungen und Statistiken finden Sie auf der Website des Deutschen Brauer-Bunds: brauer-bund.de.

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OrtBraunschweig, Deutschland
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