
Nicht weit von den eleganten Botschaftsvillen in Wien-Hietzing befindet sich das Atelier des Künstlers Pell Art, der im wahren Leben Peter Müller heißt. In der ruhigen Auhofstraße 33 bietet der Künstler seinen Besuchern kein starres Staatsprotokoll, sondern humorvolle und detailreiche Kunstwerke, die mit Acryl auf Leinwand erstellt werden. Seine von Witz und Kreativität durchzogenen Werke ziehen viele Passanten an, die nicht widerstehen können, sein Atelier zu betreten und über seine Kolorationen zu schmunzeln.
In Müllers Schöpfungen finden sich zahlreiche alltägliche Figuren und Charaktere. Asterix und Obelix, die nicht nur gallische Helden sind, sondern auch das bekannteste Almdudler-Pärchen darstellen, ziehen die Blicke auf sich. Selbst Snoopy hat sich in ein überdimensionales Burger-Bett zurückgezogen, während Paulchen Panther entspannt in einem Martini-Glas posiert. Der gesamte Raum ist eine bunte Mischung aus Humor und Anspielungen.
Kreative Hommage an Helnwein
Besonders bemerkenswert ist Müllers Interpretation der düsteren Micky Maus, die in einer Hommage an den renommierten Künstler Gottfried Helnwein präsentiert wird. Auf seinem Bild balanciert die Maus eine riesige Cola-Dose auf dem Rücken, was eine klare Referenz an die Konsumkultur darstellt. Diese Darstellungen sind für Müller eine klare Absage an die ernsten Töne, die oft mit Helnweins Arbeiten verbunden sind. Müller kombiniert diese dunklen Anspielungen mit künstlerischer Leichtigkeit, indem er auch eine leuchtend rote Campari-Flasche ins Spiel bringt.
Sein Ansatz zur Kunst ist überaus unkonventionell. Als gelernter Werbemaler hat Müller Fähigkeiten entwickelt, die er mit einem eigenen, kreativen Ansatz kombiniert. Er sieht sich selbst eher als Handwerker denn als Künstler. Müller ist der Ansicht, dass seine Werke Elemente der Pop Art enthalten, er lehnt jedoch den Begriff ab, da er sich nicht in die Tradition dieser Kunstbewegung einordnen möchte. Stattdessen bezeichnet er seine Schöpfungen als Trend Art, was eine Reflexion über die zeitgenössische Kultur darstellt.
In den 1990ern zog es Müller auf die Straßen, wo er unter anderem Plakatwände mit seinen Kunstwerken verschönerte und dabei immer sicherheitsbewusst blieb. Er erinnerte sich an den nervenkitzelnden Wunsch, Pepsi-Logos auf Coca-Cola-Lieferwagen zu sprühen, doch diese Streiche blieben ihm vorenthalten, da seine Möglichkeiten begrenzt waren. Dennoch hat dieser Gedanke einen Anteil in seiner humorvollen Herangehensweise an die alltägliche Markenwelt.
Preisgestaltung und Alltag im Atelier
Müllers Werke sind nicht nur für Kunstliebhaber, sondern auch für Käufer von Interesse, da die Preise zwischen 400 und 1.200 Euro liegen. Diese Preisspanne sorgt dafür, dass die Kunstwerke für viele Menschen erschwinglich bleiben. Neben seiner künstlerischen Tätigkeit bleibt Müller aktiv als Werbemaler und bietet jungen Künstlern seine Unterstützung an, wenn es darum geht, Aufträge im öffentlichen Raum zu bekommen.
Ein weiteres bemerkenswertes Details ist, dass Müller seine Erlebnisse und Erinnerungen in Zeichnungen festhält. Er malt nicht nur Bilder, sondern bringt seine Familie in seine Kunst ein, indem er sie in Tiergestalt darstellt: er ist der Dackel, seine Frau der Pudel, und die Töchter werden als Mops und Katze verkörpert. Diese freundliche Art, persönliche Erinnerungen zu visualisieren, zeigt, wie tief Kunst und Leben miteinander verbunden sind.
Obwohl Müller nicht nach Ruhm strebt, wird ihm gesagt, dass seine Zeit kommen wird. Doch für jetzt zieht er es vor, im Hintergrund zu arbeiten und die Freude an der Kunst zu genießen, die er den Menschen bietet. Dieses Ansinnen prägt seine künstlerische Philosophie und macht ihn zu einem originellen Vertreter der zeitgenössischen Kunstszene in Österreich. Besuchen kann man ihn in seiner farbenfrohen Botschaft der Freude in der Auhofstraße 33, wo die Kreativität blüht.
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