Im Bezirk Eferding wird ein bedeutendes Schritt in Richtung Unterstützung von Frauen in belastenden Beziehungssituationen gemacht: die erste Frauenübergangswohnung. Diese Initiative ist in der Gemeinde Haibach ob der Donau angesiedelt und soll Frauen, die in schwierigen Lebenslagen stecken, einen sicheren Rückzugsort bieten.
Die Frauenübergangswohnung zeichnet sich nicht nur durch ihre Zweckmäßigkeit aus, sondern wird auch als wichtiger Beitrag zur sozialen Infrastruktur der Region betrachtet. Der Bedürfnis nach solchen Unterkünften ist groß, wie Christine Haberlander (ÖVP), Frauenreferentin und Landeshauptmann-Stellvertreterin, betont: „Die Wohnung ist mehr als nur ein Dach über dem Kopf. Sie ist ein Zeichen unserer Solidarität und ein Versprechen für eine bessere Zukunft.“ Neben der Bereitstellung eines geschützten Rückzugsorts ist es wichtig, dass die Frauen in ihrer Nähe bleiben können, um nicht in die Nähe des Gewalttäters zurückkehren zu müssen.
Details zur Wohnsituation
Die neue Frauenübergangswohnung umfasst großzügige 61 Quadratmeter Wohnfläche und zusätzliche 19 Quadratmeter Wintergarten, ideal für eine Frau und zwei Kinder. Die voraussichtliche Aufenthaltsdauer beträgt normalerweise bis zu sechs Monate. Unterstützung bieten die zwölf Gemeinden des Bezirkes Eferding, die durch die Übernahme eines Teils der Mietkosten aktiv zur Verbesserung der Situation betroffenen Frauen beitragen. Bezirkshauptmann Christoph Schweitzer erklärte, dass jährlich fast 10.000 Euro pro Frauenplatz für Beratungsleistungen und einmalig bis zu 20.000 Euro für die Ausstattung der Wohnung bereitgestellt werden.
Das Projekt konnte durch eine enge Zusammenarbeit mit dem Verein Frauennetzwerk3 realisiert werden. Haibachs Bürgermeister Andreas Hinterberger (ÖVP) hat die Lösung in einer Sitzung des Sozialhilfeverbandes angeboten, was zur Gründung dieses wichtigen Schutzraums führte. Die ehrenamtlich arbeitenden Mitglieder des Vereins sind in ganz Oberösterreich aktiv und bieten umfangreiche Unterstützung in verschiedenen Bereichen zeitgleich an. 2024 wird das Angebot um weitere Wohnmöglichkeiten und intensive Begleitung für die Bewohnerinnen erweitert.
Aktuelle Herausforderungen
Die Notwendigkeit solcher Schutzwohnungen zeigt sich auch in aktuellen Statistiken. Laut dem Gewaltschutzzentrum gab es im Jahr 2023 im Bezirk Eferding 32 Fälle von Betretungs- und Annäherungsverboten, was verdeutlicht, wie dringend ein solches Angebot ist. Angelika Langmair, Obfrau von Frauennetzwerk3, erklärt, dass durch diese Initiative Frauen und deren Kinder die Möglichkeit erhalten, gefährlichen Verhältnissen zu entfliehen, bevor es zu dramatischen Maßnahmen kommen muss.
Beziehungen zu beenden und aus gewalttätigen Umfeldern zu fliehen, ist eine enorme Herausforderung, die oft durch emotionale und praktische Hürden erschwert wird. Die Frauenübergangswohnung in Haibach ob der Donau stellt nicht nur einen physischen Schutz dar, sondern auch eine psychologische Stütze, um den Frauen einen Neuanfang zu ermöglichen. Diese Einrichtung ist ein wichtiger Meilenstein in der regionalen Hilfe für betroffene Frauen und deren Kinder, die auf ein sicheres und unterstützendes Umfeld angewiesen sind.
Für weiterführende Informationen und einen detaillierten Einblick in das Thema Frauenübergangswohnungen, kann www.meinbezirk.at besucht werden.
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