ALKOVEN. Im Rahmen einer bewegenden Gedenkfeier trafen sich zahlreiche Ehrengäste im Lern- und Gedenkort Schloss Hartheim, um an die rund 30.000 Opfer der NS-Euthanasie zu erinnern. Zu den Anwesenden gehörten nicht nur Angehörige der Opfer, sondern auch diplomatische Vertreter aus insgesamt 20 Ländern, die ihrer Solidarität Ausdruck verliehen.
Die Obfrau des Vereins Schloss Hartheim, Brigitte Kepplinger, eröffnete die Veranstaltung und gab damit den Startschuss für ein Programm, das die Verantwortung Oberösterreichs in der Auseinandersetzung mit seiner Vergangenheit thematisierte. Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) hob in seiner Ansprache hervor, wie wichtig es sei, die Lehren aus der Geschichte zu ziehen und den Wert des Lebens auch in der heutigen Zeit zu betonen. „Die Gedenkfeier in Schloss Hartheim ist jedes Jahr ein sichtbares Zeichen dafür, dass sich Oberösterreich zu seiner Verantwortung aus der Geschichte bekennt“, so Stelzer.
Wichtigkeit des Gedenkens
In seiner berührenden Gedenkrede appellierte Nestroy-Preisträger Nikolaus Habjan an das Publikum, die Erinnerung an die Gräueltaten lebendig zu halten. Er ermutigte dazu, die modernen Medien der Kommunikation und Kunst zu nutzen, um die Menschlichkeit, die den Opfern und Zeitzeugen oft versagt blieb, zu bewahren und zu fördern. „Es geht um die Menschlichkeit, die den Mördern in Weiß gefehlt hat“, betonte Habjan.
Der Gedenkakt wurde durch Gebete verstärkt, die von Vertretern der katholischen sowie der evangelischen Kirche und der Israelitischen Kultusgemeinde gesprochen wurden. Auch Kränze wurden durch diplomatische Vertreter und verschiedene Organisationen am Friedhof der Opfer niedergelegt. Diese Zeremonien dienen nicht nur dem Gedenken, sondern auch der Mahnung, damit sich solch grausame Verbrechen niemals wiederholen.
Die Gedenkfeier in Schloss Hartheim zeigt, wie wichtig es ist, die dunklen Kapitel der Geschichte nicht zu vergessen. Es wird ein Schwerpunkt darauf gelegt, dass das Erinnern nicht erst mit dem Ende des Nationalsozialismus 1945 beginnen darf. Die Auseinandersetzung mit der Geschichte ist elementar für eine gemeinsame Erinnerungskultur, die auf demokratischen Grundwerten basiert und eine Null-Toleranz-Praxis gegenüber Hetze und Extremismus fördert.
Der Tag endete mit dem gemeinsamen Entzünden einer Kerze, die für alle Opfer der NS-Euthanasie steht. Dies ist nicht nur ein Licht der Erinnerung, sondern auch ein Zeichen der Hoffnung für eine Zukunft, in der Menschlichkeit und Respekt vor dem Leben im Vordergrund stehen.
Die Veranstaltungen im Schloss Hartheim, wie www.tips.at berichtet, sind ein wichtiger Bestandteil des Gedenkens und zeigen das Engagement der Region, sich mit ihrer Vergangenheit auseinanderzusetzen.
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