Tragischer Schicksalsschlag: Kind stirbt an unbeschranktem Bahnübergang

Zwei tragische Unfälle an Bahnübergängen fordern das Leben von sechsjährigen Kindern in Österreich. Sicherheit an Bahnübergängen erneut in Frage gestellt.
Zwei tragische Unfälle an Bahnübergängen fordern das Leben von sechsjährigen Kindern in Österreich. Sicherheit an Bahnübergängen erneut in Frage gestellt.

Eisenbahnkreuzung in Ottensheim, 4100 Ottensheim, Österreich - Am 5. Juni 2025 ereignete sich ein tragischer Unfall an einer unbeschrankten Eisenbahnkreuzung in Ottensheim, Bezirk Urfahr-Umgebung, Österreich. Ein sechsjähriger Junge überquerte mit seinem Fahrrad die Gleise, als eine Lok ihm frontal in die Seite raste. Der Vorfall fand statt, während der Vater des Kindes, der hinter ihm fuhr, mit einem Anhänger und der jüngeren Schwester des Jungen unterwegs war. Trotz aller Bemühungen konnte der Zusammenstoß nicht verhindert werden. Der Junge erlitt dabei so schwere Verletzungen, dass er wenig später im Krankenhaus verstarb. Die Angehörigen und auch der Lokführer wurden in der Folge von einem Kriseninterventionsteam betreut.

Dieser tragische Vorfall ereignete sich nur drei Tage nach einem ähnlichen Unfall, bei dem ein weiteres Kind in Oberösterreich das Leben verlor. Diese Häufung von Unfällen in so kurzer Zeit wirft ein besorgniserregendes Licht auf die Sicherheit an Bahnübergängen und die Gefahren, denen Kinder in diesen Bereichen ausgesetzt sind.

Ein weiterer tragischer Vorfall

Bereits am 2. Juni 2025 wurde ein sechsjähriger Junge in Eferding Opfer eines ähnlichen Schicksals. Während er alleine mit seinem Kinderfahrrad eine gesicherte Eisenbahnk neither in der Nähe der Firma Hali überquerte, missachtete er das rote Licht der Lichtsignalanlage. Ein Triebwagen der Linzer Lokalbahn erfasste ihn trotz sofort eingeleiteter Notbremsung frontal. Die alarmierten Feuerwehren und Rettungskräfte konnten nur noch den Tod des Jungen feststellen. Der Vorfall erfordert ein beträchtliches Aufgebot an Einsatzkräften, einschließlich Kranfahrzeugen zur Bergung des Verunglückten.

Der tragische Verlust von Kindern bei Bahnunfällen ist eine alarmierende Realität. Laut einer Studie des Internationalen Eisenbahnverbandes UIC sind 27 % aller Zugunfälle an Bahnübergängen zu verzeichnen, wobei bei Unfällen mit Todesfolge 98 % der Betroffenen in solchen Bereichen starben. Besondere Aufmerksamkeit sollte der Aufklärung über die Gefahren und der Notwendigkeit angemessener Sicherheitsvorkehrungen gelten, um solche tragischen Vorfälle zu verhindern.

Die Gefahren an Bahnübergängen

Experten weisen darauf hin, dass das Risiko, einen Bahnübergang zu überqueren, oft unterschätzt wird. Der Leiter Bahntechnik bei TÜV NORD, Stefan Pöting, betont, dass leise Züge häufig zu spät wahrgenommen werden und lange Bremswege in der Regel unterschätzt werden. Ein Zug benötigt bei einer Geschwindigkeit von 160 km/h mehr als 700 Meter, um zum Stehen zu kommen. Das Risiko, von einem Zug erfasst zu werden, ist daher erheblich und sollte nicht leichtfertig ignoriert werden.

Technische Sicherheitsvorkehrungen wie Schranken oder Warnlichter sind unumgänglich, um die Sicherheit an Bahnübergängen zu erhöhen. Eine Schranke muss aktiv umfahren werden, um über das Gleis zu gelangen. Die Notwendigkeit einer besseren Aufklärung ist entscheidend, damit sich solche Tragödien nicht wiederholen. Pöting empfiehlt: Lieber zu spät ankommen, als ein unnötiges Risiko einzugehen.

Details
Vorfall Verkehrsunfall
Ort Eisenbahnkreuzung in Ottensheim, 4100 Ottensheim, Österreich
Verletzte 1
Quellen