In der Region Mistelbach zeigt sich ein bemerkenswerter Wandel in den Bestattungstraditionen. Immer mehr Menschen entscheiden sich für Feuerbestattungen, während gleichzeitig die Individualität der Abschiednahme an Bedeutung gewinnt. Ein Trend, der sich zunehmend abzeichnet, ist die personalisierte Gestaltung der Trauerfeiern, bei der sogar das Bemalen von Särgen Teil des Abschieds wird.
Rainer Wernhart, Betreiber des Bestattungsunternehmens Haselböck in Wolkersdorf, berichtet, dass etwa 25 Prozent der Bestattungen in seiner Gemeinde Feuerbestattungen sind. „Die meisten Angehörigen im Bezirk Mistelbach entscheiden sich immer noch für eine Erdbestattung“, so Wernhart. Dennoch scheint die Nachfrage nach alternativen Bestattungsformen zuzunehmen, was auf einen gesellschaftlichen Wandel hinweist.
Anpassungen in der Bestattungskultur
In Österreich gibt es zwei grundlegende Bestattungsformen: die Erdbestattung und die Feuerbestattung. Die Erdbestattung erfolgt typischerweise in einem Sarg oder einem Erdgrab, während die Feuerbestattung, die immer beliebter wird, die Einäscherung des Verstorbenen umfasst. Diese Trendwende könnte mit einer veränderten Einstellung zu Tod und Trauer zusammenhängen, wo das individuelle Feiern des Lebens eine große Rolle spielt.
Zusätzlich zur Personalisation der Bestattungen hat auch die Pflege der Friedhöfe in der Region eine bedeutende Stellung. Die Instandhaltung des russischen und israelitischen Friedhofs in Mistelbach wird von dem gemeinnützigen Projekt „LOK IN“ durchgeführt. Dieses Engagement zeigt das Bestreben, historisch und kulturell wichtige Stätten zu würdigen und zu erhalten.
Die Veränderungen in den Bestattungstrends in Mistelbach sind nicht nur ein Ausdruck individueller Wünsche, sondern auch eine Reflexion der sich wandelnden gesellschaftlichen Werte. In Zeiten, in denen persönliche Geschichten und Erinnerungen an Bedeutung gewinnen, folgt die Bestattungskultur diesen Entwicklungen und bietet trauernden Angehörigen neue Möglichkeiten, sich von ihren Liebsten zu verabschieden.
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