Im Bezirk Gänserndorf ist die Verkehrssicherheit ein drängendes Thema. In den letzten beiden Jahren gab es eine alarmierende Zahl von 399 Verkehrsunfällen, die 518 Menschen verletzt haben. Chefinspektor Karl Löffler vom Bezirkspolizeikommando spricht offen über die Ursachen dieser Unfälle und gibt Tipps, wie man das Risiko verringern kann.
Ein zentrales Problem ist die Ablenkung während des Fahrens. Trotz der eingeführten Freisprecheinrichtungen benutzen viele Fahrer weiterhin ihr Handy. Allein im Jahr 2023 wurden 742 Organmandate wegen Handyverstößen ausgestellt, und im August 2024 wurden 91 Strafzettel verteilt. Das zeigt, dass die Herausforderung, sich auf die Straße zu konzentrieren, nach wie vor groß ist.
Schlüsselursachen für Verkehrsunfälle
Nach Ablenkung ist das Nichtbeachten des Vorrangs der zweithäufigste Grund für Verkehrsunfälle. Überhöhte Geschwindigkeit rangiert an dritter Stelle. In diesem Jahr konnten bis Ende September bereits 36 Unfälle dem Rasen zugeschrieben werden, was einen leichten Rückgang im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Auffällig ist, dass die meisten Unfälle nicht an den Wochenenden, sondern unter der Woche, insbesondere zwischen Mittwoch 15 und 18 Uhr, passieren. "2024 hatten wir im Bezirk mit 52 Unfällen genau in diesem Zeitraum die meisten Zwischenfälle!", so Löffler. Diese Zeiten fallen häufig in den Berufsverkehr und zeigen, dass auch hier erhöhte Wachsamkeit nötig ist.
Ein erfreulicher Trend ist die relativ niedrige Zahl von 27 Unfällen unter Alkoholeinfluss im Jahr 2023, jedoch bleibt der Drogenmissbrauch am Steuer ein ernstes Problem. Besonders junge Fahrer im Alter von 18 bis 30 Jahren sind betroffen. Um dem entgegenzuwirken, führt die Polizei regelmäßig Schwerpunktkontrollen durch. Trotz der Maßnahmen stoßen sie immer noch auf viele Fahrer, die riskantes Verhalten an den Tag legen.
Die Polizei ist auch mit Radargeräten unterwegs, um Geschwindigkeitsübertretungen zu ahnden. Diese Blitzgeräte tragen dazu bei, das Bewusstsein der Fahrer für Geschwindigkeitsbegrenzungen zu erhöhen, auch wenn sich einige darüber ärgern mögen.
Neue Maßnahmen zur Verbesserung der Verkehrssicherheit
Eine neue Maßnahme zur Erhöhung der Sicherheit waren die Errichtung von Kreisverkehren, wie beispielsweise südlich von Ollersdorf an der Kreuzung der Landesstraßen L 9/L3027. Hier verkehren täglich rund 3.000 Fahrzeuge, was in der Vergangenheit häufig zu gefährlichen Situationen führte. Die Neueröffnung des Kreisverkehrs im Juli soll dazu beitragen, die Unfallzahlen an diesem Knotenpunkt zu reduzieren.
Chefinspektor Löffler appelliert eindringlich an die Autofahrer: "Ich rufe die Bevölkerung daher dringend dazu auf, Freisprecheinrichtungen zu nutzen und sich nicht ablenken zu lassen. Angesichts des wachsenden Verkehrsaufkommens ist es wichtiger denn je, volle Konzentration auf die Straße zu richten! Seien Sie sich Ihrer Verantwortung bewusst!"
Die Informationen über die Verkehrssicherheit und die aktuellen Zahlen unterstreichen die Notwendigkeit, die dauernde Wachsamkeit und die Einhaltung der Verkehrsregeln sicherzustellen. Mehr Details über die aktuellen Maßnahmen und deren Wirkung sind in einem ausführlichen Bericht auf www.meinbezirk.at zu finden.
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