Die jüngsten Beobachtungen zur Weißstorchpopulation in Deutschland zeigen erfreuliche Entwicklungen. Laut Bernd Petri, einem Fachmann der Bundesarbeitsgemeinschaft Weißstorchschutz, ist die Zahl der Storchenpaare in diesem Jahr auf mindestens 13.000 gestiegen. Diese Informationen wurden von der Naturschutzorganisation Nabu veröffentlicht und zeigen einen positiven Trend im Vergleich zum Vorjahr, als insgesamt 12.122 Brutpaare registriert wurden. Die genauen Zahlen für das aktuelle Jahr werden in den kommenden Wochen zur Verfügung stehen.
Ein Blick auf die geografische Verteilung enthüllt, dass viele Störche vor allem im Südwesten Deutschlands, insbesondere entlang des Oberrheins, vorkommen. Hier haben Bundesländer wie Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Hessen die höchste Dichte an Brutpaaren, mit etwa sechs Paaren pro 100 Quadratkilometer. Baden-Württemberg führt die Liste mit 2.191 Brutpaaren an, gefolgt von Niedersachsen, wo 2.113 Horstpaare gezählt wurden.
Die Bestände des Weißstorches sind in den letzten Jahrzehnten stark gewachsen. Im Jahr 1988 erreichte die Population mit nur 3.000 Paaren einen Tiefpunkt. In mehreren Bundesländern, darunter Rheinland-Pfalz und Saarland, galt der Storch zeitweise als Brutvogel nicht mehr existent. Dank ehrenamtlicher Arbeit der Naturschutzverbände hat sich der Bestand jedoch allmählich erholt.
Ein interessanter Aspekt dieser Entwicklung ist das veränderte Zugverhalten der Störche. Anstatt den langen Weg nach Afrika zu nehmen, überwintern viele westziehende Störche nun in Spanien, Portugal, Frankreich und zunehmend auch in Deutschland. Dieses geänderte Verhalten verringert die Risiken eines langen Fluges, was zu einer höheren Überlebensrate führt.
Die mit dem Anstieg der Storchpopulation verbundene positive Entwicklung ist jedoch nicht in allen Regionen gleich stark ausgeprägt. In einigen ostdeutschen Bundesländern, insbesondere in Mecklenburg-Vorpommern, bleibt die Situation schwieriger. Dies könnte teilweise daran liegen, dass hier mehr Störche die riskantere östliche Zugroute wählen, die durch den Nahen Osten nach Afrika führt. Zudem wirkt sich die intensive Landwirtschaft negativ aus: Der Verlust von artenreichem Grünland und die Monokulturen in der Region könnten zum Rückgang der Störche beitragen.
Die Beobachtungen und Analysen von Experten wie Helmut Eggers unterstreichen die Notwendigkeit, die Bedingungen für die Störche weiter zu verbessern und ihre Lebensräume zu schützen. Gerade der detaillierte Wandel in der Bestandsentwicklung der Weißstörche zeigt, wie wichtig der Schutz natürlicher Lebensräume ist.
Für detaillierte Informationen über die spannende Entwicklung des Weißstorches in Deutschland, wie sie von den Experten dokumentiert wurde, können Sie den Artikel auf www.faz.net nachlesen.
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