Milliarden fürs Ukraine-Wunder: Rom startet Wiederaufbau-Konferenz!

Milliarden fürs Ukraine-Wunder: Rom startet Wiederaufbau-Konferenz!

Rom, Italien - Am 10. Juli 2025 begann in Rom eine zweitägige Ukraine-Wiederaufbaukonferenz, die von Italien und der Ukraine ausgerichtet wird. Die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni heißt Delegationen aus verschiedenen Ländern willkommen, darunter auch eine Wirtschaftsdelegation aus Österreich, die von Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer angeführt wird. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj nutzt die Gelegenheit, um eindringlich einen Marshall-Plan für die Ukraine zu fordern und hebt die Notwendigkeit einer großen Koalition für den Wiederaufbau hervor. Dabei betont er, dass der Wiederaufbau nicht nur die Ukraine betreffe, sondern auch andere Länder und deren Technologien einbeziehen müsse.

Selenskyj fordert außerdem eine enge Zusammenarbeit bei der Entwicklung und Produktion von Drohnen zur Unterstützung der Frontlinie. Ein weiteres zentrales Anliegen des Präsidenten ist die Nutzung von eingefrorenen russischen Staatsvermögen zur Finanzierung des Wiederaufbaus. Er erklärt, dass die Ukraine auf internationale Hilfe angewiesen sei, insbesondere angesichts der Tatsache, dass Russland nicht an einem Ende des Krieges interessiert sei.

Neue Unterstützungsmaßnahmen

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen kündigt während der Konferenz ein neues Unterstützungspaket in Höhe von 2,3 Milliarden Euro an, das 1,8 Milliarden Euro an Kreditgarantien und 580 Millionen Euro an Zuschüssen umfasst. Dieses Paket soll Investitionen von bis zu zehn Milliarden Euro in der Ukraine mobilisieren. Meloni unterstreicht in diesem Zusammenhang die Notwendigkeit, neue Finanzmechanismen zur Unterstützung von Unternehmen im Wiederaufbau zu schaffen.

Neben der finanziellen Unterstützung wird auch die politische Unterstützung klar artikuliert. Der deutsche Bundeskanzler Friedrich Merz bekräftigt die unerschütterliche Unterstützung Deutschlands für die Ukraine auf ihrem Weg zur EU-Mitgliedschaft. Antonio Costa, Präsident des Europäischen Rates, fordert zudem, dass Russland für die verursachten Verwüstungen zur Rechenschaft gezogen werden muss. Der polnische Ministerpräsident Donald Tusk nennt Transport, Handel und Investitionen als Eckpfeiler für den Wiederaufbau der Ukraine.

Internationaler Fonds für den Wiederaufbau

Im Rahmen der Konferenz wird auch ein neuer europäischer Fonds zur Beseitigung von Kriegsschäden ins Leben gerufen. Dieser Fonds, der zunächst mit einer Milliarde Euro ausgestattet ist, sieht vor, private Unternehmen in den Wiederaufbau einzubeziehen. Die Gelder sollen in die Reparatur und den Neubau von Energieanlagen, Industriebetrieben und digitalen Rechenzentren fließen. Schätzungen der Weltbank zufolge könnten die Gesamtkosten für den Wiederaufbau über 500 Milliarden Euro betragen.

Der Ukrainische Präsident Selenskyj vergleicht die Unterstützung mit dem Marshall-Plan nach dem Zweiten Weltkrieg und betont die Notwendigkeit einer umfassenden internationalen Koalition. Er hat auch Vorschläge geäußert, wie eingefrorene russische Vermögenswerte zur langfristigen Finanzierung des Wiederaufbaus dienen könnten, was in der Diskussion auf großes Interesse stößt.

Langfristige Perspektiven und Herausforderungen

Die Wiederaufbauanstrengungen in der Ukraine erfordern starke Führung, und es wird empfohlen, dass die G7-Staaten diese Anstrengungen leiten. Ein starker Wiederaufbaukoordinator sollte gemeinsam mit der Ukraine ernannt werden, um effektiv zwischen der ukrainischen Regierung, internationalen Finanzinstitutionen und den G7-Staaten zu vermitteln. Die Unterstützung für die Ukraine sollte außerdem an die Umsetzung von Rechtsstaatsreformen gebunden sein.

In der Diskussion um die Wiederherstellung der Ukraine wird auch betont, dass die Hilfe nicht nur sofort zur Stabilisierung notwendig ist, sondern auch langfristige Planungen und Schritte erfordere. Transparenz sollte ein zentrales Prinzip des Wiederaufbauprozesses sein, um Missbrauchsvorwürfen vorzubeugen und das Vertrauen der Geberländer zu gewinnen. Die darauf abzuzielende „RecoverUkraine-Plattform“ sollte inklusiv gestaltet werden und den Bedürfnissen der Ukraine Rechnung tragen, während private Investitionen durch geeignete Maßnahmen gefördert werden sollten.

In den kommenden Monaten wird sich zeigen, wie die internationalen Partner auf die Herausforderungen reagieren und welche Schritte zur Umsetzung der beschlossenen Maßnahmen notwendig sind, um die Ukraine in der Zeit nach dem Krieg nachhaltig wiederaufzubauen. Angesichts der anhaltenden militärischen Auseinandersetzungen und der katastrophalen Bedingungen vor Ort bleibt die internationale Gemeinschaft gefordert.

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OrtRom, Italien
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