Litauen unter Druck: Wird es das nächste Ziel Putins?

Litauen, Europa - David Petraeus, ehemaliger CIA-Chef und Ex-US-General, hat in einer aktuellen Warnung vor den möglichen Gefahren eines russischen Angriffs auf NATO-Länder gesprochen, insbesondere auf das Baltikum. Dies berichtete oe24. Er sieht Litauen als potenzielles Testobjekt und fürchtet, dass ein erfolgreicher Angriff auf die Ukraine durch Russland die Türen für weitere Aggressionen öffnet.
Russland plane laut Petraeus, Präsident Selenskyj in der Ukraine stürzen, um einen Marionettenführer einzusetzen und das gesamte Land unter Kontrolle zu bringen. Bei einer Diskussion des Think Tanks „Policy Exchange“ kritisierte Petraeus sowohl den ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump als auch Joe Biden, da beide versäumt hätten, rechtzeitige militärische Unterstützung für die Ukraine bereitzustellen. Wichtige Entscheidungen über die Lieferung von Rüstungsgütern seien unnötig lange hinausgezögert worden, was die Verteidigungsfähigkeit der Ukraine geschwächt habe.
Geopolitische Ängste im Baltikum
In den baltischen Staaten herrscht große Besorgnis über mögliche russische Angriffe. Der Suwalki-Korridor, ein schmaler Landstreifen zwischen Polen und Litauen, gilt als die größte Schwachstelle der NATO, da er die Verbindung zum Rest des Bündnisses absichert. Ein möglicher Angriff könnte diese Region vom Westen abtrennen, was die Sicherheitslage der NATO erheblich gefährden würde. Litauens Außenminister Gabrielius Landsbergis warnte, dass die baltischen Staaten die nächsten sein könnten, falls die Ukraine fällt, wie Tagesschau berichtet.
Um sich auf mögliche Szenarien vorzubereiten, hat Litauen in den letzten eineinhalb Jahren über 3.300 Schutzräume geschaffen, die zeitweise mehr als 900.000 Menschen Schutz bieten können. Die Innenministerin Agne Bilotaite stellte fest, dass die Arbeiten an der Liste der Schutzräume noch nicht abgeschlossen sind, und Feuerwehr sowie Rettungsdienste informieren die Bevölkerung über Fluchtmöglichkeiten. Darüber hinaus wird auch Verteidigungstraining, einschließlich Überlebenskurse, für Kinder angeboten.
Vorbereitungen und Strategien der NATO
Die NATO hat als Reaktion auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine ihr achtes strategisches Konzept verabschiedet, das auf dem Gipfel in Madrid 2022 präsentiert wurde. Russland wird als zentrale Bedrohung identifiziert, und die NATO hat sich verpflichtet, jeden Quadratmeter des Bündnisterritoriums zu verteidigen. In diesem Rahmen plant Deutschland, eine Brigade von etwa 5.000 Soldaten dauerhaft in Litauen zu stationieren. Diese Maßnahmen sind Teil eines umfassenden 360-Grad-Ansatzes zur Bedrohungswahrnehmung, der auch hybride Bedrohungen wie Cyberangriffe und Desinformation umfasst, wie die bpb erläutert.
Während die baltischen Staaten sich aktiv auf eine mögliche militärische Auseinandersetzung vorbereiten, bleibt die Bevölkerung angespannt. Estlands Regierungschefin Kaja Kallas warnte vor den gefürchteten Taktiken Russlands, Chaos zu stiften. Die Angst vor einem möglichen Angriff ist allgegenwärtig und wird von Bürgern in der Region stark wahrgenommen, während die NATO und die baltischen Staaten weiterhin intensiv an ihren Verteidigungsstrategien arbeiten.
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Ort | Litauen, Europa |
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