Linz startet neunte Landstrom-Anlage für Kreuzfahrtschiffe!

Obere Donaulände, 4020 Linz, Österreich - Die LINZ AG hat kürzlich ihre neunte Landstrom-Anlage für Donau-Kreuzfahrtschiffe in Betrieb genommen. Die neue Anlage befindet sich an der Oberen Donaulände, nahe der Linzer Nibelungenbrücke. Jede Anlegestelle kann parallel zwei Schiffe mit Strom versorgen, was eine wichtige Erweiterung des bestehenden Versorgungsnetzes darstellt.
Insgesamt stehen in Linz bereits sechs Landstrom-Anlagen zur Verfügung, während in Engelhartszell drei weitere Anlagen betrieben werden. Diese Infrastruktur steht seit April 2024 in Betrieb und wird von 45 Schiffsbetreibern für 189 Kabinenschiffe genutzt. Die Anschlussquote der Schiffsbetreiber beträgt nahezu 100 Prozent. Das bedeutet, dass die Schiffe während ihres Aufenthalts nicht auf Dieselaggregate angewiesen sind, was zu einer erheblichen Reduktion von Lärm- und Luftschadstoff-Emissionen führt.
Nachhaltigkeitsinitiative in Oberösterreich
Das Projekt zur Ausstattung der Anlegestellen mit Landstrom ist eine gemeinschaftliche Initiative des Landes Oberösterreich, der Stadt Linz und der LINZ AG. Ziel ist es, die Stromversorgung durch Dieselaggregate zu beenden, um die Umweltbelastung zu reduzieren. Insgesamt werden zehn Anlegestellen – sieben in Linz und drei in Engelhartszell – mit Landstromanlagen ausgestattet. Die Investitionsvolumen für dieses Projekt beträgt 5,8 Millionen Euro. Die Bauarbeiten in Engelhartszell haben im ersten Halbjahr 2023 begonnen, während der Baustart in Linz unmittelbar bevorsteht, nachdem umfangreiche Planungen abgeschlossen wurden, wie die Stadt medienwirksam bekanntgab.
Die Einführung von Landstrom hat bereits zu 1.700 Anschlussvorgängen geführt und ermöglicht die Einsparung von 3.785 Tonnen CO2, 41 Tonnen Stickoxiden und 0,9 Tonnen Feinstaub. Diese Maßnahmen sind Teil einer breiteren Strategie zur Verbesserung der Luftqualität im Hafenbereich, die auch von der EU im Rahmen der Fit-for-55-Initiative gefordert wird. Diese Initiative verpflichtet große Häfen bis 2030 zur Implementierung von Landstrominfrastrukturen.
Zukunftsaussichten und globale Standards
Die Bedeutung von Landstrom zur Minderung von Emissionen und Lärmbelastung ist unbestreitbar. Die Kreuzfahrtunternehmen der Cruise Lines International Association (CLIA) haben sich zur Nutzung von Landstrom verpflichtet, wenn dieser verfügbar ist. Bis 2028 sollen über 210 Schiffe der CLIA-Flotte landstromfähig sein, was rund 72 % der Flotte und 74 % der globalen Passagierkapazität abdeckt. Dies unterstreicht die wachsende Effizienz und Nachhaltigkeit in der Schifffahrt.
Die internationale Seeschifffahrts-Organisation (IMO) hat Richtlinien für den sicheren Betrieb von Landstromversorgungssystemen (OPS) herausgegeben, um die Implementierung zu fördern. Neben finanziellen Anreizen sind auch internationale Standards entscheidend für die Umsetzung solcher Infrastrukturen. Die Entwicklungen in der Batterietechnologie und die Integration von elektrischen und hybriden Fahrzeugen in die Schifffahrt werden ebenfalls maßgeblich zur Reduzierung lokaler Emissionen und Lärmbelastung beitragen, wie auch auf Cruising Journal ausführlich beschrieben.
Details | |
---|---|
Ort | Obere Donaulände, 4020 Linz, Österreich |
Quellen |