Kölner Traditionsbrauerei Malzmühle schließt nach 167 Jahren!

Kölner Heumarkt, 50667 Köln, Deutschland - Die traditionsreiche Brauerei zur Malzmühle in Köln hat nach 167 Jahren ihren Betrieb eingestellt. Die Schließung markiert das Ende einer langen Brautradition und stellt einen herben Verlust für die Kölner Bierkultur dar. Die Brauerei, bekannt für ihr beliebtes Mühlen Kölsch, war ein fester Bestandteil der sozialen Landschaft und ein beliebter Treffpunkt für Gäste aller Art, einschließlich prominenter Persönlichkeiten.
Die Brauerei wurde 1858 von Hubert Koch am Kölner Heumarkt gegründet, und die Geschichte reicht bis ins 16. Jahrhundert zurück, als die ursprüngliche Malzmühle als Wassermühle errichtet wurde. Sie war bis 1813 im Besitz der Stadt Köln, bevor sie schließlich abgerissen wurde. Der Braubetrieb entwickelte sich über die Jahre, überlebte sogar die Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs und wurde in den folgenden Jahrzehnten von der Familie Schwartz geführt. Trotz der Bemühungen, die Produktion nach dem Krieg wieder aufzunehmen, sah sich die Brauerei seit einigen Jahren zunehmend wirtschaftlichen Herausforderungen gegenüber.
Wirtschaftliche Herausforderungen und Absatzkrise
Die Gründe für die Schließung sind vielfältig. Neben steigenden Betriebskosten, insbesondere für Energie und Rohstoffe, leidet die Branche unter einem rückläufigen Absatz. Wie Boeckler berichtet, zeigt sich der deutsche Biermarkt seit mehreren Jahren von einem anhaltenden Rückgang des Bierkonsums geprägt. Jährlich sinkt der Verbrauch um 1-2 Prozent, wobei weder neue Produkte noch Exportmaßnahmen diesen Trend kompensieren konnten. Überkapazitäten in der Branche tragen ebenfalls zu den Schwierigkeiten bei, während junge Fachkräfte immer seltener in der Brauwirtschaft zu finden sind.
Trotz weitreichender Bemühungen um Effizienzsteigerung und die Erschließung neuer Märkte konnte die Rentabilität der Brauerei zur Malzmühle nicht gesichert werden. Die letzten verfügbaren Zahlen zeigen, dass der Ausstoß am Standort Heumarkt im Jahr 2021 bei 51.000 Hektolitern lag. Im Jahr 2008 betrug dieser noch 37.500 Hektoliter, was den Abwärtstrend unterstreicht.
Ein Stück Kölner Geschichte geht verloren
Mit der Schließung der Brauerei verliert Köln nicht nur ein traditionsreiches Unternehmen, sondern auch einen Ort, der für die typische kölsche Brauhausatmosphäre und Gastfreundschaft bekannt war. Die Zukunft des Standorts am Heumarkt bleibt ungewiss. Es steht in den Sternen, ob das historische Gebäude einer neuen Nutzung zugeführt wird oder ob Teile der Brauerei, wie das Brauhaus oder das angeschlossene Hotel, bestehen bleiben.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass mit der Schließung der Brauerei zur Malzmühle ein weiteres Kapitel in der Geschichte des Kölner Bieres zu Ende geht, und es bleibt abzuwarten, wie sich die Brauwirtschaft in der Region weiterentwickeln wird. Die Herausforderungen bleiben bestehen, und es ist anzunehmen, dass weitere Anpassungen notwendig sein werden, um sich in einem immer härter umkämpften Markt zu behaupten.
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Ort | Kölner Heumarkt, 50667 Köln, Deutschland |
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