Die verheerenden Auswirkungen des tropischen Wirbelsturms "Chido" auf das südostafrikanische Mosambik sind alarmierend. In der Provinz Cabo Delgado, die bereits unter erheblichen wirtschaftlichen Problemen leidet, wurden Hunderttausende durch die Winde von über 220 km/h heimgesucht. Häuser, Nahrungsmittelvorräte und sogar Schulen wurden zerstört, während Schwester Aparecida Queiroz von Missio Österreich in einem Hilferuf erklärte: „Wir bitten dringend um Unterstützung, damit wir Notunterkünfte, Baumaterialien und andere lebenswichtige Güter zur Verfügung stellen können.“ Der Sturm hat nicht nur materielle Schäden angerichtet, sondern auch zwischen 45 und 60 Menschenleben gefordert, wobei die Zählung möglicherweise weiter steigt, so der Bericht von Kathpress.Missio Österreich berichtet, dass die Strom- und Wasserversorgung bereits am Limit ist.
Ein verzweifelter Kampf ums Überleben
Gleichzeitig erleben die Menschen in Cabo Delgado die verheerenden Folgen eines anderen Konflikts. In der Stadt Palma sind bewaffnete Gruppen aktiv, die als al-Shabab bekannt sind. Sie kämpfen für eine vermeintliche Gerechtigkeit, doch ihr brutales Vorgehen führt nur zu weiterer Zerstörung und Angst. Awa Salama, eine Bewohnerin von Palma, entwischte im Jahr 2021 nur knapp einem ihrer Angriffe. „Die Kämpfer kommen!“, hörte sie die Schreie der Nachbarn, während sie mit ihren Kindern in den Wald floh, wie Al Jazeera berichtet. Seither hat sich die Lage nicht gebessert, im Gegenteil. Mit dem Voranschreiten des Gasprojekts von TotalEnergies wird die Situation nur komplizierter. Viele Bewohner berichten von Anschlägen nicht nur durch die militanten Gruppen, sondern auch durch Staatskräfte, die sie eigens schützen sollten. „Es ist lebensbedrohlich“, sagt Adriano Nvunga vom Zentrum für Demokratie und Menschenrechte, der die Lage vor Ort beschreibt.
Die Verbindung zwischen dem Gasprojekt und den gewaltsamen Konflikten ist unübersehbar. Während große Summen investiert werden, um den Reichtum des Landes zu fördern, leiden die Anwohner unter der anhaltenden Unsicherheit und den möglicherweise kommenden Menschenrechtsverletzungen. Der bevorstehende Wiederbeginn des Projekts birgt die Gefahr, die bestehenden Spannungen und die Gewalt zu verstärken, während TotalEnergies eine Rückkehr zur Normalität anstrebt. „Wir bitten eindringlich darum, dass bei zukünftigen Investitionen die Sicherheitslage und das Wohl der Menschen nicht aus den Augen verloren werden“, fordert Nvunga eindringlich.
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