Eine 86-jährige seh- und gehbehinderte Rentnerin aus Mailand hat auf der italienischen Insel Sardinien eine schockierende Erfahrung gemacht. Nach einem Einkauf in einem Lebensmittelgeschäft in Porto Istana sollte sie satte 1155 Euro für nur vier Stück Käse und eine Wurst zahlen. Erst als ihr Begleiter die Einkäufe ins Auto brachte, bemerkte die Rentnerin den überhöhten Preis. Die Familie schaltete daraufhin die Behörden ein, um den Vorfall zu klären. Der Verkäufer des Geschäfts verteidigt sich und argumentiert, dass es sich um einen freien Markt handelt und die Kundin vor dem Kauf über den Preis informiert wurde. Trotzdem entschied sich die Familie, eine Anzeige zu erstatten, um zu klären, ob es sich um Wucher handelt.
In Italien sind hohe Servicegebühren keine Seltenheit, insbesondere im Gastronomiebereich. Unter anderem wird oft das sogenannte "Coperto" erhoben, eine Servicegebühr zur Deckung von Kosten für Brot und Gedeck. Auch in Österreich sorgen Servicegebühren gelegentlich für Diskussionen, wie beispielsweise der Fall eines Restaurants in Kärnten, das 8 Euro für einen zusätzlichen leeren Teller verlangte.
Servicegebühren werden in Italien und Österreich regelmäßig diskutiert. Extremfälle wie der hohe Preis für Käse und Wurst oder die Gebühr für das Servieren eines Geburtstagskuchens stoßen auf Unverständnis und Empörung. Es bleibt abzuwarten, wie die Behörden auf Sardinien auf die Anzeige reagieren und ob der Verkäufer zur Verantwortung gezogen wird.
Quelle: www.fr.de
Details zur Meldung
Details zur Meldung