In Klagenfurt hat die H.G.H. Medical Group GmbH ein Insolvenzverfahren eröffnet, das vom Landesgericht Klagenfurt betreut wird. Die aktuelle Situation betrifft insgesamt etwa 40 Gläubiger und hat Schulden in Höhe von rund 603.000 Euro zur Folge. Die Maßnahmen zielen darauf ab, den Betrieb fortzuführen und den Gläubigern einen Sanierungsplan anzubieten, der eine Rückzahlung von 20 Prozent vorsieht.
Die Insolvenz wird als Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung geführt, was bedeutet, dass die Geschäftsführung nicht selbstständig über die Vermögenswerte entscheiden kann. Der Geschäftsführer Herbert Angsten hält 30 Prozent des Unternehmensanteils, während zwei weitere Gesellschafter, Claudia Schiefer und die S.W.A.T. Handels- und Produktions GmbH, ebenfalls je 30 Prozent halten. Der GmbH-Anteilseigner Laila Katharina Schlereth bringt zusätzlich 10 Prozent mit.
Ursachen der Insolvenz
Die Ursachen für die Insolvenzanmeldung sind vielschichtig. Ein entscheidender Faktor ist die stark gesunkene Nachfrage nach Masken und anderen Schutzmitteln nach der Coronakrise. In der vergangenen Zeit war es dem Unternehmen nicht möglich, signifikante Umsätze zu generieren. Darüber hinaus hat ein Brand am 15. März dieses Jahres einen Großteil der Warenbestände vernichtet, was den Gesamtverlust auf nahezu eine Million Euro schätzt. Diese Katastrophe hat das Unternehmen in eine prekäre Lage versetzt, in der es schwierig war, neue Einnahmen zu erzielen.
Aktuell werden die Aktiva mit etwa 30.000 Euro beziffert, was im Vergleich zu den Passiva eine Überschuldung von rund 573.000 Euro ergibt. Die Gläubiger haben nun die Möglichkeit, ihre Forderungen bis zum 25. November über den Alpenländischen Kreditorenverband (AKV) anzumelden. Dies könnte eine Möglichkeit zur Rückzahlung schafft, wenn die Pläne zur Unternehmenssanierung erfolgreich umgesetzt werden können.
Unternehmensgeschichte und -struktur
Die H.G.H. Medical Group GmbH wurde erst am 8. April 2020 gegründet. Von diesem Zeitpunkt bis zum 29. März 2022 war das Unternehmen unter dem Namen H.G.H. Desinfections und Cosmetique GmbH bekannt. Das Unternehmen hat sich auf die Herstellung und den Verkauf von Schutzmitteln sowie auf die Lohnproduktion und Abfüllung in diesem Bereich spezialisiert. Die schwierige Marktlage hat jedoch dazu geführt, dass wichtige Vertriebskanäle versiegten.
In den letzten Wochen hat die Insolvenz auch in der Region Klagenfurt für Aufsehen gesorgt. Damit reiht sich das Unternehmen in eine Liste von Insolvenzen ein, die in der Gastronomie und anderen Dienstleistungsbereichen kürzlich bekannt wurden. Der Fall der H.G.H. Medical Group GmbH wirft Fragen zur Nachhaltigkeit und Stabilität der Geschäftspraktiken während und nach der Pandemie auf. Details zu diesem Vorfall sind noch spärlich, jedoch meldet www.meinbezirk.at.
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